Während des Stillens, besonders in den ersten Wochen nach der Entbindung, kann eine Brustdrüsenentzündung auftreten. Meistens ist nur eine Brust betroffen. Es zeigen sich die klassischen Entzündungszeichen: Rötung, Schwellung, Wärme, Schmerzen. Oft ist der entzündete Bezirk verhärtet.

Mögliche Ursachen der Brustdrüsenentzündung

Beim ersten Einschießen der Milch ist die Brustdrüsenentzündung meist nur durch die plötzliche Fülle der Brust verursacht, ansonsten werden als Erreger Bakterien vermutet, die über kleine Verletzungen der Brustwarzen eindringen; bei unzureichender Behandlung kann ein Abszess entstehen.

Allgemeine Maßnahmen bei Brustdrüsenentzündung

Das Kind sollte weiter an der Brust trinken, zusätzlich ist Ausstreichen hilfreich, damit die entzündete Brust jeweils gut entleert wird. Vor dem Stillen sollte die Brust durch warme Auflagen erwärmt werden, nach dem Stillen nützt ein kalter Umschlag oder Quarkwickel sowie Ruhigstellung durch einen festen BH.

Therapeutische Hilfe oder Beratung durch die Hebamme bei Brustdrüsenentzündung

Wenn die Schmerzen mehrere Tage anhalten, wenn Fieber auftritt, wenn Farbe und Konsistenz der Milch sich verändern.

Die wichtigsten Arzneimittel bei Brustdrüsenentzündung

Apis mellifica

Die Schwellung ist eher weich oder teigig, glänzend und aufgedunsen, was die Ansammlung von Gewebswasser zeigt (Ödem). Die Rötung ist meist blass, der Schmerz stechend oder brennend wie von heißen Nadeln, er tritt plötzlich auf und führt zum Aufschreien. Es besteht große Berührungsempfindlichkeit. Kühlen und Entblößen bessert die Beschwerden, Wärme jeder Art verschlimmert sie. Begleitsymptome: Durstlosigkeit, Unruhe und Nervosität, die Brustwarzen sind nach innen gestülpt.
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Belladonna

Eines der Hauptmittel. Plötzlich auftretende Entzündung, meist mit Fieber. Klopfender, pochender Schmerz mit Verschlimmerung durch die geringste Bewegung, Besserung durch Stützung mit einem festen BH. Harte, knotige Schwellung. Der Milchfluss stockt. Die entzündete Brust ist hochrot, meist fleckig oder mit roten Streifen von einem Punkt aus; die Haut ist heiß. Begleitsymptome: Muskelzuckungen, heißer Urin, Überempfindlichkeit gegen Licht und Geräusche.

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Bryonia

Eines der Hauptmittel. Stechender Schmerz, der sich bei geringster Berührung oder Bewegung verschlimmert, durch harten Druck aber bessert. Die Brust ist steinhart, heiß und schwer und muss gestützt werden. Auch die Brustwarzen sind verhärtet, die Milch stockt. Begleitsymptome: Großer Durst auf große Mengen kalter Getränke, starke Reizbarkeit, absolutes Verlangen nach Ruhe. Jede Bewegung wird vermieden, schon das Bewegen der Augen schmerzt. Trockenheitsgefühl, auch der Wochenfluss versiegt.

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Chamomilla

Brust und Brustwarzen sind sehr empfindlich, der Schmerz wird nicht ertragen und macht ärgerlich, gereizt und ungeduldig. Die Milch ist käsig und kann mit Blut oder Eiter vermischt sein.

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Hepar sulfuris

Die Brust ist stark geschwollen, es kann sich ein beginnender Eiterherd andeuten. Die Brustwarzen sind rissig, wund und schmerzhaft. Blutige oder eitrige Milch. Allgemeine Reizbarkeit, heftiger Zorn und große Empfindlichkeit gegen Kälte, Besserung durch Wärme jeder Art.

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Lac caninum

Die Brustentzündung wechselt häufig die Seiten. Große Empfindlichkeit der Brust bei jeder Bewegung und Erschütterung, die Brust wird fest gehalten. Die Stimmung ist gereizt und niedergeschlagen.

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Lachesis muta

Der entzündete Bezirk – meist ist die linke Brust betroffen – ist dunkelrot bis bläulich verfärbt und sehr berührungsempfindlich. Ein fester BH wird nicht ertragen, am besten ist leichte, offene Kleidung.

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Mercurius solubilis

Ein Mittel für spätere Stadien der Brustentzündung, wenn eine Verhärtung der Brust zurückbleibt. Die Brust fühlt sich wund und roh an, die Milch fließt spärlich, das Kind mag nicht trinken. Starkes Schwitzen. Verschlimmerung nachts sowie durch heiße und kalte Temperaturen, besser durch gemäßigte Temperaturen und Ruhe.

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Phytolacca

Eines der Hauptmittel. Die Brust ist dunkelrot und knotig verhärtet, um die entzündete Stelle aber weich, meist ist die rechte Seite betroffen. Der Schmerz ist besonders heftig, wenn die Milch einschießt. Oft strahlt der Schmerz in Schulter, Nacken oder Rücken aus. Verschlimmerung nachts, durch Aufstehen vom Liegen, Bewegung und Erschütterung, besser durch Ruhe. Begleitsymptome: Die allgemeine Stimmung ist eher schwermütig, schwerfällig und teilnahmslos. Die Muskulatur ist verspannt, es besteht eine Neigung, die Zähne fest zusammenzubeißen.

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Pulsatilla

Die Schmerzen strahlen in die Brustmuskulatur, in Nacken und Arme aus, sie treten auch während des Stillens mal hier, mal da auf. Stimmung: zu Tränen geneigt, Weinen jedesmal beim Anlegen des Kindes.

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