Eine Haus- und Reiseapotheke Homöopathie sollte in keinem Haushalt fehlen. Man kann sie sich in der Apotheke kaufen oder nach dem persönlichen Bedarf zusammenstellen. Der Bundesverband Patienten für Homöopathie (BPH) schlägt 25 Arzneien in der Potenz C 12 vor, die in keiner Haus- und Reiseapotheke fehlen sollten.

25 homöopathische Arzneien für die Haus- und Reiseapotheke

Aconitum napellus – Sturmhut

Aconitum ist in erster Linie ein Fiebermittel für die Haus- und Reiseapotheke, das zu Beginn einer Erkrankung seine Hauptindikation hat. Nach spätestens zwei Stunden sollte eine Besserung eingetreten sein, sonst ist das Mittel meist nicht mehr angezeigt. Die Symptome sind plötzlich auftretend und heftig als Folge von kaltem Wind, trocken-kaltem Wetter oder Schock, wenn man „den Tod vor Augen“ hatte. Die Haut ist trocken, rot, brennend. Starke Unruhe und Ängstlichkeit. Der Rachen ist rot, Mundtrockenheit und Durst auf kaltes Wasser.

  • schlimmer: nachts, im warmen Zimmer, kalter, trockener Wind;
  • besser: im Freien

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Apis mellifica – Honigbiene

Oft bei Nesselsucht, eben bei Beschwerden, die denen eines Bienenstichs ähneln, Stiche von Insekten, brennende, stechende Schmerzen. Wenn mehrer Bienen gleichzeitig stechen, entstehen Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Übelkeit , Unruhe, Krämpfe, also hilft hier auch Apis .

  • schlimmer: Wärme, Berührung;
  • besser: Kälte.

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Arnica montana – Bergwohlverleih

Fallkraut
Arnica ist das Verletzungsmittel erster Wahl, auch Operationen, stoppt innere und äußere Blutungen. Gefühl, alles sei wie zerschlagen, will in Ruhe gelassen werden.

  • schlimmer: Berührung, Bewegung, Erschütterung, feuchte Kälte;
  • besser: Liegen

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Arsenicum album – Weißes Arsenik

Das Mittel wirkt tief auf alle Organe. Der Patient ist erschöpft, aber ruhelos. Arsenik u.a. bei Magenbeschwerden nach dem Genuss verdorbener Nahrungsmittel, starker Durchfall und Erbrechen, brennende Schmerzen, großer Durst, es wird aber nur in kleinen Schlucken getrunken, wärmebedürftig.

  • schlimmer: nachts, Ruhe, Kälte, frische Luft, Berührung;
  • besser: trockene Wärme, kaltes Wasser, Milch

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Belladonna – Tollkirsche

Die Beschwerden kommen plötzlich und heftig und enden oft genauso schnell wieder. Zusammen mit Aconit das Hauptfiebermittel: Die Röte ist dunkler, Schmerzen mehr pulsierend, Haut schwitzt mehr. Psychisch weniger ängstlich-unruhig als bei Aconit, mehr betäubt, glasige Augen, Wutanfälle.

  • schlimmer: Bewegung, Berührung, Lärm, Licht, Kälte
  • besser: Ruhe

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Bellis perennis – Gänseblümchen

Nach Arnica ist Bellis das Verletzungsmittel, vor allem, wenn tiefe Muskeln oder innere Organe betroffen sind, nach Schlag, Stoß oder Sturz. Der Patient fühlt sich wie zerschlagen, der Schmerz ist eher wie gequetscht oder hämmernd;

  • schlimmer: Kälte

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Bryonia alba – Zaunrübe

Dieses Mittel hilft bei vielen schmerzhaften Erkrankungen, wenn der Schmerz stechend ist, die Erkrankung sich langsam entwickelt. Der Kranke hält den betroffenen Körperteil gerne fest. Großer Durst, trockene Schleimhäute.

  • schlimmer: die kleinste Bewegung, Berührung
  • besser: absolute körperliche und geistige Ruhe, im warmen Zimmer, Druck, Ruhe

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Cantharis vesicatoria – Spanische Fliege

Blasenentzündungen mit unerträglichem, ständigem Harndrang, Krämpfe, der Harn brennt. Hautausschläge mit Blasenbildung, Verbrennungen, Schmerzen wie roh und wund. Der Patient ist nervös und reizbar.

  • schlimmer: Berührung, Trinken;
  • besser: Wärme

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Chamomilla – Echte Kamille

Typisch ist die Überempfindlichkeit bei Schmerzen. Vor allem akute Erkrankungen im Kindesalter werden mit der Kamille behandelt. Es ist ein bewährtes Mittel Zahnungsbeschwerden, Ohrenentzündung, Koliken und Durchfall. Kinder sind jähzornig, launig, gereizt, man kann ihnen nichts recht machen, sie wollen und ständig herumgetragen werden. Eine Wange ist rot, die andere blass.

  • schlimmer: nachts, Ärger, Wärme, Wind;
  • besser: Herumgetragen werden, lokale Wärme

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Colocynthis – Koloquinte, Bittergurke

Diese Arznei hat sich bewährt bei Magenkoliken und Hexenschuss. Die Beschwerden sind krampfartig und treten meistens nach Ärger auf.

  • schlimmer: Ärger, nachmittags;
  • besser: Druck, Zusammenkrümmen, Wärme

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Eupatorium perfoliatum -Wasserhanf

„Bone-setter“
Kommt vor allem bei grippalen Infekten zum Einsatz, starke Knochenschmerzen, die bei Fieber auftreten. Typisch sind auch starke Rücken- und Gliederschmerzen, man fühlt sich wie zerschlagen. Schwäche, Erschöpfung.

  • schlimmer: morgens bis 9 Uhr, Bewegung, kalte Luft;
  • besser: keine Angaben

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Ferrum phosphoricum – Eisenphosphat

Dies ist ein wichtiges Fiebermittel, dass auch in keiner Haus- und Reiseapotheke fehlen darf. Besonders bei Jugendlichen. Die Symptomatik verläuft milde, aber auch langwierig. Ein Anfangmittel, bis spezielle Symptome auftreten. Das Fieber tritt schnell auf, ist aber nicht mit Angst und Unruhe verbunden.

  • schlimmer: Berührung, Bewegung, nachts von 4 – 6 Uhr;
  • besser: keine Angaben

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Gelsemium sempervirens – Gelber wilder Jasmin

Mittel bei einer sogenannten Kopfgrippe, die Beschwerden entwickeln sich nur langsam, dumpfe Schmerzen steigen vom Nacken über den Kopf bis zur Stirn. Ausgelöst häufig durch feuchtes Wetter. Aufregung oder Lampenfieber können die Beschwerden auslösen. Allgemeine Schwäche, Zittern, Benommenheit.

  • schlimmer: Aufregung, schlechte Nachrichten, vormittags, Sonne;
  • besser: Hochlagerung des Kopfes, Schießen der Augen, Wasserlassen

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Hepar sulfuris – Mischung aus Austernschalenkalk und Schwefel

Ein Eiter- und Entzündungsmittel. Die Patienten Schwitzen stark und sind sehr empfindlich gegen Zugluft, aber auch gegen Kälte, Lärm und starken Gerüchen und sind sehr missmutig. Die entzündeten Stellen schmerzen, betroffen sind Haut und Schleimhäute.

  • schlimmer: Kälte, trockene, kalte Luft, Zugluft;
  • besser: Körper muss zugedeckt sein, feuchtes Wetter, Wärme

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Hypericum perforatum – Johanniskraut

Das Hauptmittel bei Nervenverletzungen und Nervenschmerzen, etwa Quetschung der Fingerspitzen, Sturz auf das Steißbein, Wirbelsäulenverletzung. Unerträgliche Schmerzen, die den ganzen Nerv entlang strahlt, Taubheitsgefühl im betroffenen Gebiet.

  • schlimmer: Berührung, Erschütterung, Bewegung, Anstrengung, Kälte;
  • besser: keine Angaben.

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Lachesis – Gift der Buschmeisterschlange

Das Mittel hilft bei akuten Beschwerden, vor allem bei Bissen und Stichen, außerdem bei Entzündungen, die auf der linken Körperseite beginnen. Typisch ist die blau-violette Verfärbung der betroffenen Haut, kleine Wunden bluten sehr stark, das Blut ist dunkel.

  • schlimmer: Wärme, Schlaf;
  • besser: frische Luft, wenn sich das Sekret löst

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Ledum – Wilder Rosmarin

Wilder Rosmarin ist ein wichtiges Mittel nach Stichverletzungen oder Bissen und darf in keiner Haus- und Reiseapotheke fehlen. Typisches Merkmal ist, dass sich die Beschwerden durch Kühlen bessern, obwohl sich die verletzten Körperstellen kalt anfühlen.

  • schlimmer: nachts, Bewegung;
  • besser: kühlen

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Nux vomica – Brechnuss

Die Brechnuss wird oft bei einem Kater angewendet, bei Erkältungen oder nach einer Narkose. Der Patient fühlt sich wie vergiftet, vor allem nach dem Genuss von zu viel Alkohol, Kaffee oder Nikotin. Auffallende Überempfindlichkeit, Reizbarkeit und Aggressivität. Ärger ist häufig der Auslöser, oder auch Schlafmangel oder Stress.

  • schlimmer: Kälte, morgens, nach dem Essen, geistige Anstrengung;
  • besser: Wärme, Ruhe, abends

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Phosphor – Gelber Phosphor

Der Patient, der Phosphor benötigt, ist sehr empfindsam und erschöpft. Er reagiert auf Reize leicht über. Das Mittel wird häufig bei Halsentzündungen, Husten, Blutungen, Kopfschmerzen und Schwindel verordnet. Die Schmerzen werden als brennend empfunden, großer Durst auf kalte Getränke.

  • schlimmer: auf der linken Seite liegen, abends, Anstrengung;
  • besser: Schlaf, Essen

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Phytolacca – Kermesbeere

Dieses Mittel hilft bei schmerzhaften Entzündungen mit Rötung, Verhärtung, die in andere Regionen ausstrahlen, zum Beispiel bei einer Brustentzündung oder bei Zahnungsschwierigkeiten. Der Schmerz kommt und geht plötzlich wieder, vor allem die rechte Körperseite ist betroffen.

  • schlimmer: Bewegung, nachts, nasskaltes Wetter;
  • besser: keine Angaben

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Pulsatilla pratensis – Kuhschelle oder Küchenschelle

Es ist ein sehr vielseitiges Mittel und sollte in keiner Haus- und Reiseapotheke fehlen. Die Bedürfnisse und das Verhalten des Patienten müssen sehr genau beobachtet werden. Er ist durstiglos, braucht kühle Luft und frische Luft und leidet eher am späten Abend unter den Symptomen, die erst um Mitternacht nach lassen. Der Erkrankte ist ängstlich, weinerlich, will nicht alleine sein und braucht viel Trost, kann bitterlich weinen. Anwendungsgebiete sind unter anderem Ohrenschmerzen, Schnupfen, Bauchschmerzen und Zahnschmerzen. Entzündungen sind durch gelbliche, milde Absonderungen charakterisiert.

  • schlimmer: Wärme, abends, fettes Essen;
  • besser: frische Luft, Trost und Zuspruch, Bewegung draußen

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Rhus toxicodendron – Giftsumach, Gifteiche

Dies ist Hauptmittel bei Zerrung, Verstauchung, Überanstrengung, Hexenschuss, bei Schmerzen am Bewegungsapparat. Typisch ist, dass es nach starkem Schwitzen und Abkühlung zu den Schmerzen kommt. Der Patient ist unruhig, kann trotz Schmerzen nicht still sitze.

  • schlimmer: kaltes, feuchtes Wetter, Ruhe, Durchnässung;
  • besser: Bewegung, Wärme, heiße Bäder, hart Liegen

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Ruta – Weinraute

Sind Sehnen, Knochenhaut und Augen überanstrengt oder geprellt hilft Ruta, die einen Bezug zum Bindegewebe hat. Die Stellen fühlen sich an wie zerschlagen, der Verletzte ist unentschlossen, unzufrieden und kann misstrauisch sein.

  • schlimmer: kaltes, feuchtes Wetter, Ruhe;
  • besser: keine Angaben

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Staphisagria – Stephanskraut

Bei Schnittverletzungen – auch bei seelischen Verletzungen – sollte man sofort Staphisagria geben. Die Schmerzen sind schneidend. Kann auch nach Operationen den Heilungsverlauf unterstützen. Der Patient unterdrückt Ärger, ist introveretiert und kann sich nicht gegen eine Demütigung wehren.

  • schlimmer: Ärger, Kummer;
  • besser: keine Angaben

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Symphytum – Beinwell

Bei Verletzungen des Knochens oder Knochenhaut hilft Beinwell. Aber auch bei einer Prellung der Augen. Es mindert die Schmerzen und unterstützt die Heilung. Der Schmerz ist stechend.

  • schlimmer: Anstrengung;
  • besser: keine Angaben

Weitere Informationen zur Homöopathie

In der Rubrik „Behandlung“ der BPH-Webseite finden Sie viele weitere Informationen über die Selbstmedikation und die Beschreibungen von Arzneimitteln und Erkrankungen. Hier wird auch beschrieben, wie eine professionelle homöopathische Behandlung funktioniert.

  • Informationen zur Selbstbehandlung mit Homöopathie, Arzneimittelbildern und Erkrankungen erhalten Sie hier.
  • Informationen zu homöopathischen Arzneimitteln beim BfARM

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