Wenn der Körper aus dem Winterschlaf geweckt und auf den Weg zur Urlaubsfigur gebracht wird, stellt sich oft der mit dem Sport direkt verbundene Muskelkater ein. Diese Muskelermüdung mit schmerzhaften Reaktionen der beanspruchten Muskelgruppen, die oft mit Sehnen- und Gelenkschmerzen einhergeht, kann gut homöopathisch behandelt werden. Das ist einer der Gründe, weshalb die Homöopathie von Berufssportlern und Sportmedizinern professionell genutzt wird, beispielsweise verabreichen laut Spiegel Online über 90 Prozent der Mannschaftsärzte im Profifußball ihren Sportlern homöopathische Arzneien.
Frühlingszeit ist Ausflugszeit
Die Sonne wärmt angenehm die Haut. Und in der Natur blüht alles neu. Doch die Einladung zu einem Ausflug oder einer kleinen Reise, die der Frühling uns macht, kann mit Unannehmlicheiten verbunden sein. Dazu gehören beispielsweise die Reisekrankheit, eine Bindehautentzündung oder Insektenstiche. Ein maßvoller Umgang mit der Sonne und ihren krankmachenden UV-Strahlen ist bereits im Frühling angezeigt. Kommt es dennoch zu einem Sonnenbrand, kann die Homöopathie helfen.
Sonnenbrand
Sollte dann genommen werden, wenn die Haut plötzlich krebsrot ist und brennt. Typisch ist auch, dass es dem Sonnenbrand- Geschädigten fröstelt, aber der Kontakt mit einer Decke schon schmerzhaft ist.
Kommt dann zum Einsatz, wenn der Sonnenbrand schon weiter fortgeschritten ist und sich Brandbläschen auf der Haut bilden. Cantharsis ist überhaupt ein Verbrennungsmittel.
Insektenstiche
Am Stich der Biene lässt sich das Ähnlichkeitsprinzip der Homöopathie gut erklären: Beim Stich schreit man auf, es schmerzt stechend, die nachfolgende Schwellung ist blass rosa, nur über einem Knochen hart, Berührung ist kaum zu ertragen und Kühlen hilft. Wenn ein Stich – egal von welchem Insekt – diese Charakteristika hat, hilft potenziertes Bienengift, Apisinum.
[metaslider id=3588]
Bindehautentzündung
Leicht entzünden sich die Augen, wenn sie etwa während der Fahrt Zugluft abbekommen haben oder am Strand einer steifen Brise ausgesetzt waren. Diese Mittel kommen für eine Behandlung in Frage:
Ist angezeigt, wenn die Bindehautentzündung plötzlich aufgetreten ist und durch kalten Wind verursacht wurde.
Arsenicum album – weißes Arsenik
Hilft, wenn die Entzündung mit brennenden Schmerzen einhergeht, die durch Wärme erträglicher werden.
Reisekrankheit
Empfiehlt sich, wenn es einem beim Autofahren schlecht wird und auffällig viel Speichel produziert wird. Es ist auch das Mittel der Wahl bei Fernreisen, wenn man wegen der Zeitverschiebung an Schlafstörungen leidet.
Wird gegeben, wenn die Übelkeit vor allem in Kurven auftritt, frische Luft und Essen aber bessern.
Hilft denen, die an Seekrankheit mit Übelkeit und Erbrechen, mit Blässe und kaltem Schweiß leiden.
Muskeln, Gelenke und Verletzungen
Ist das wichtigste homöopathische Mittel bei Verletzungen, Prellungen und für alle Arten von inneren und äußeren Wunden. Es hilft bei Schwellungen, Blutergüssen und Muskelschmerz. Wenn Bewegung und Kälte verschlimmern und Liegen gut tut. Der Betroffene hat ein Zerschlagenheitsgefühl, das Bett erscheint zu hart.
Rhus toxicodendron – Giftsumach
Ist ein Sehnen-, Bänder- und Gelenkkapselmittel. Vor allem, wenn eine Bänderschwäche besteht. Es hilft bei Folgen von Überanstrengung durch muskuläre Überbelastung in Verbindung mit Verkühlung und bei Verrenkungen. Ruhe verschlimmert die Beschwerden deutlich, leichte Bewegung bessert. Der Betroffene findet nachts in keiner Position Ruhe.
Die homöopathische Hausapotheke
Eine häufig an homöopathische Ärzte gerichtete Frage lautet: Was gehört in die homöopathische Apotheke für zu Hause? Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) empfiehlt dazu folgende Homöopathika.
Basisausstattung:
• Aconitum napellus, Blauer Eisenhut
• Apisinum, Bienengift
• Arnica, Bergwohlverleih
• Arsenicum album, Weißes Arsenik
• Belladonna, Tollkirsche
• Bellis perennis, Gänseblümchen
• Bryonia, Zaunrübe
• Cantharis, Spanische Fliege
• Chamomilla, Echte Kamille
• Colocynthis, Koloquinte
• Eupatorium perfoliatum, Durchwachsener Wasserhanf
• Ferrum phosphoricum, wasserhaltiges Eisen(III)-Phosphat
• Gelsemium, Wilder Jasmin
• Hepar sulfuris, Kalkschwefelleber
• Hypericum, Johanniskraut
• Lachesis, Gift der Buschmeisterschlange
• Ledum, Sumpfporst
• Nux vomica, Brechnuss
• Phosphorus, Gelber Phosphor
• Phytolacca, Kermesbeere
• Pulsatilla, Wiesen-Küchenschelle
• Rhus toxicodendron, Giftsumach
• Ruta, Weinraute
• Staphisagria, Stephanskraut
• Symphytum, Gemeiner Beinwell
Wie sollten homöopathische Arzneien eingenommen werden?
Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) empfiehlt bei der Selbstbehandlung für alle homöopathischen Medikamente die Potenz C12. 2 bis 3 Globuli sind eine Gabe. Bei Bedarf kann man die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholen.
Die Wirkung jeder Gabe muss abgewartet werden. Die Globuli im Mund zergehen lassen. 15 Minuten vor und 15 Minuten nach der Gabe möglichst nichts essen und trinken. Homöopathische Arzneimittel gibt es nur in Apotheken.
Unsere Buchtipps zu diesem Thema:
Gerhard Bleul (Hrsg.), Patrick Kreisberger, Ulf Riker
Die homöopathische Hausapotheke
Die wichtigsten Arzneien für zu Hause und unterwegs
196 Seiten, 4. Aufl. 2015, DZVhÄ, ISBN 978-3-939749-03-5, 10,- Euro
Ulf Riker
Homöopathie
Leitfaden für Ihre erfolgreiche Behandlung
102 S., 2. Aufl. 2011 DZVhÄ, ISBN 978-3-939749-00-4, 6,- Euro
Die Bücher sind über den Buchhandel erhältlich oder können direkt bei der DZVhÄ-Geschäftsstelle bestellt werden: Tel. 030-325 9734-0, Fax 030-325 9734-19, E-Mail: info@dzvhae.de
Foto: Albrecht E. Arnold / pixelio.de