Diese homöopathischen Arzneien sind gute Begleiter. Sie können bei Verletzungen oder einer Grippe helfen, Entzündungen lindern oder den Magen beruhigen. Doch damit Ihnen diese Arzneien wirklich helfen, müssen auch in der Selbstmedikation die Regeln der Homöopathie eingehalten werden.

Apis mellifica − Honigbiene

Apis mellifica - Honigbiene

Foto: Maja Dumat / pixelio.de

Apis wird bei akuten Entzündungszuständen von Haut- und Schleimhaut und allergischen Reaktionen gegeben, wenn sie mit deutlicher Schwellung (Ödembildung) einhergehen: Insektenstiche, Wundinfektionen, Nesselsucht, Mandel- und Kehlkopfentzündungen, Gelenk- und Harnblasenentzündungen. Schwellungen können auch durch Nierenerkrankungen hervorgerufen werden, die aber nicht selbstbehandelt werden sollen! Zum Arzneimittelbild von Apis mellifica – Honigbiene

Arnica − Bergwohlverleih

Arnica montana – Bergwohlverleih

Foto: Fa. Gudjons

Der Bergwohlverleih ist ein Korbblütler und wächst vor allem in den Alpen und im Erzgebirge. Verwendet wird der getrocknete Wurzelstock. In der Volksmedizin ist er als Wundheilpflanze bekannt und heißt auch Wundkraut oder Fallkraut. Arnica ist das meistverwendete homöopathische Verletzungsmittel. Besonders geeignet ist es bei stumpfen Gewebsverletzungen durch Schlag oder Prellung mit Schwellung und Bluterguss, aber auch bei Verstauchungen, Quetschungen, Knochenbrüchen, Kopfverletzungen, Gehirnerschütterung. Auch nach Operationen und zahnärztlichen Eingriffen mit Nachblutung und Schmerzen ist es bewährt. Bei Schnitt- und Schürfverletzungen und Verbrennungen sind allerdings andere bewährte Mittel angezeigt. Zum Arzneimittelbild von Arnica – Bergwohlverleih

Arsenicum album − Weißes Arsenik

Das „weiße Arsenik“, eine pulverförmige Arsensäure (chemisch As2O3), ist als klassisches Gift bekannt, Rattengift und „Gattengift“. Es führt zu brennenden Schmerzen, Geschwüren und Blutungen. Brechdurchfall (Magen-Darm-Grippe, Reisedurchfall, Lebensmittelvergiftung), fieberhafte Infekte, Angstzustände und Panikattacken sowie schwere Verbrennungen sind die Hauptanwendungsgebiete. Zum Arzneimittelbild von Arsenicum album – Weißes Arsenik

Rhus toxicodendron − Giftsumach

Rhus toxicodendron – Giftsumach

Foto: Fa. Gudjons

Der „Giftsumach“ ist in Nordamerika heimisch. Die Blätter dieses Strauches verursachen schon bei geringer Berührung starke Hautreizungen. Zur Herstellung werden die frischen Blätter verwendet. Rhus toxicodendron ist bei Folgen von Erkältung, Durchnässung, Überanstrengung und Verrenkungen angezeigt. Ganz typisch ist die Verschlimmerung in der Ruhe und Besserung durch fortgesetzte Bewegung! Sehnen- und Bänderverletzungen, besonders auch durch Überlastung, Muskelkater, Gliederschmerzen mit Gefühl von Steifigkeit bei Grippeinfekten sind die Haupteinsatzgebiete. Daneben ist es eines der wichtigsten Mittel bei Bläschenausschlag, Windpocken und Lippenherpes. Zum Arzneimittelbild von Rhus toxicodendron – Giftsumach

Bryonia − Zaunrübe

Bryonia alba - weiße Zaunrübe

Foto: Sammlung Dr. Frevert

Die Zaunrübe (Bryonia alba und Bryonia dioica) ist eine heimische Kletterpflanze mit großen Blättern, kleinen Blüten und großer, wasserspeichernder Wurzel. Bryonia wirkt in erster Linie auf alle „inneren Häute“, also auf die Hirnhaut (Kopfschmerzen bei Fieber), das Rippenfell (Schmerz beim Husten und tieferen Atmen), Bauchfell (Bauchschmerzen bei Entzündungen in diesem Bereich), Gelenkinnenhaut (Schmerzen der entzündeten Gelenke bei jeder Bewegung). Die betroffenen Schleimhäute sind sehr trocken. Bei Brustentzündung von Stillenden schmerzt die kleinste Bewegung und Erschütterung. Auch Husten und sogar Augenrollen verursacht stechende Schmerzen. Zum Arzneimittelbild von Bryonia – Weiße Zaunrübe

Gelsemium − Gelber Jasmin

Gelsemium – Wilder Jasmin

Foto: Gisela Peter / pixelio.de

Der wilde oder gelbe Jasmin, Gelsemium sempervirens, ist ein Strauch aus dem östlichen Mittelamerika. Verwendet wird der frische Wurzelstock. Anwendungsgebiete: Fieberhafter Grippeinfekt, besonders in der Sommerzeit, Prüfungsangst mit Durchfall und Schwäche, Sonnenstich, Wehenschwäche bei der Entbindung, psychische Folgen von Schreck. Zum Arzneimittelbild von Gelsemium – Wilder Jasmin

Ruta graveolens − Gartenraute oder Weinraute

Ruta graveolens - Gartenraute

Ruta graveolens − Gartenraute oder Weinraute. Foto: Fa. Gudjons / Sammlung Dr. Frevert

Die Gartenraute oder Weinraute ist eine Strauchpflanze aus Südwesteuropa und Nordafrika. Sie hat kleine Blätter und kleine, gelbe Blüten mit vier Blütenblättern. Homöopathisch verwendet wird sie bei Verrenkungen und Verstauchungen, besonders der Handgelenke und Fußknöchel, Knochenhautentzündungen, Sehnenknoten (Ganglion), Schleimbeutelentzündung, flachen Warzen an den Händen, Kreuzschmerzen nach Überanstrengung, Augenschmerzen nach Überanstrengung der Augen, z.B. durch Lesen. Zum Arzneimittelbild von Ruta graveolens – Gartenraute

Colocynthis − Koloquinte

Colocynthis – Koloquinte

Foto: Fa. Gudjons

Citrullus colocynthis ist ein Kürbisgewächs aus den Wüstengebieten von Afrika, Indien und Mittelmeerraum. Das Arzneimittel wird aus den geschälten, entkernten und getrockneten Früchten bereitet. Zwei Einsatzbereiche sind bei Colocynthis von besonderer Bedeutung: Zum einen kolikartige Krämpfe in allen Hohlorganen des Bauches, wie Magen, Darm, Gallenblase, Harnleiter, Harnblase und Gebärmutter, zum anderen Nervenschmerzen, insbesondere der Gesichts-, Bauch- und Rückenmarksnerven. Zum Arzneimittelbild von Colocynthis – Koloquinte

Nux vomica − Brechnuss

Nux vomica – Brechnuss

Foto: Fa. Gudjons

Strychnos nux vomica, auch Krähenauge genannt, ist in Westafrika, Südostasien und Nordaustralien beheimatet. Zur Herstellung des Arzneimittels werden die getrockneten Samen verwendet. Diese enthalten das starke Nervengift Strychnin. Nux vomica ist das klassische „Katermittel“. Außerdem können Narkosefolgen wie Übelkeit, Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme sehr gut damit behandelt werden. Es wird aber auch oft bei Erkältungen, Magenbeschwerden, Kopf- und Zahnschmerzen angewendet. Zum Arzneimittelbild von Nux vomica – Brechnuss

Phosphorus − Phosphor

Phosphorus - Phosphor

Foto: Fa. Gudjons

Phosphor, der „Lichtträger“, kommt in der Natur nur in gebundener Form vor, als Verbindung der Phosphorsäure mit verschiedenen Mineralien in der Erdkruste und in Form organischer und anorganischer Phosphorverbindungen in der Pflanzen- und Tierwelt. Das reine chemische Element leuchtet und entzündet sich von selbst an der Luft. Anwendungsgebiete: Halsentzündungen, Husten, Erkrankungen der unteren Atemwege, Magen-Darm-Infekte, Blutungen, Kopfschmerzen, Schwindel und eitrige Prozesse. Typisch ist eine große Erschöpfung. Zum Arzneimittelbild von Phosphorus – Phosphor