„Genuss, Genuss ruft unser Zeitalter – schnellen, ununterbrochenen Lebensgenuss, selbst auf Kosten aller übrigen Rücksichten!“ Was klingt wie eine aktuelle Kritik an der Konsum- und Spaßgesellschaft, schrieb Samuel Hahnemann, der Begründer der Homöopathie. Und zwar bereits im Jahre 1803. Wir zeigen Ihnen, was Sie tun können, um dauerhaft gesund zu bleiben.

Ernährung: ausgewogen und bewusst

Die wohl umfassendste Studie über Ernährung und Gesundheit, die bisher durchgeführt wurde, ist die „China- Study“. Sie ist Ergebnis einer zwanzigjährigen Zusammenarbeit zwischen der Cornell Universität, der Oxford Universität und der Chinesischen Akademie für Präventivmedizin. Das Fazit: „Ich rate Ihnen, alle Tierprodukte aus Ihrer Ernährung wegzulassen, aber beschäftigen Sie sich nicht zwanghaft damit“, rät Professor T. Colin Campbell, Autor der „China Study“. Die Studie habe gezeigt, dass der gesundheitliche Nutzen steige, je geringer der Anteil an Nahrungsmitteln sei, der von Tieren stamme. Es ist daher ratsam, neben Fleisch auch andere tierische Produkte wie Milch, Käse, Joghurt oder Eier sparsam und bewusst in die eigene Ernährung einzubauen.

Bewegung: richtig anstrengen

Lächelnde Frau auf dem Fahrrad

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Körperliche Anstrengungen sind nicht schädlich. Im Gegenteil. „Der Körper und seine Muskeln müssen in Anstrengung gehalten werden, wenn man seinen Geist ohne Schaden für die Gesundheit beschäftigen will“, erkannte Samuel Hahnemann. Bewegungsmangel ist ein unabhängiger Risikofaktor für Herz-Kreislauf Erkrankungen. Und Erkrankungen des Herzens und der Blutgefäße sind in Deutschland die mit Abstand häufigste Todesursache. Im Jahr 2012 lag sie bei 40 Prozent. Der positive Effekt von physischer Arbeit wirkt nicht nur auf den Körper: Bewegung führt zu einer deutlichen Verbesserung der Stimmung. Sie ist in ihrer Wirkung mit Antidepressiva vergleichbar. Bewegung ist so zentral für die menschliche Gesundheit, dass Hahnemann seinen Patienten auch im Krankheitsfall riet, körperliche Arbeiten soweit wie möglich beizubehalten. Langes Sitzen erkannte Hahnemann bereits als Gesundheitsrisiko. Und aktuelle Studien zum Thema zeigen: Menschen, die täglich viele Stunden lang sitzen, sterben signifikant früher.

Psyche: ein „gejagter Geist“ zerstört den Körper

Abendstimmung am Strand

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Auch die Bedeutung psychischer Belastungen für die Gesundheit hat Hahnemann bereits vor über 200 Jahren erkannt. Lange bevor Begriffe wie „psychosomatisch“ Eingang in den modernen Sprachgebrauch fanden. Nach Hahnemann zerstört ein „gejagter Geist“ den Körper. Atemloses Überspannen der Nerven führe zur Zerrüttung des Lebens und zum vorzeitigen Altern. Gleichzeitig liegt darin aber eine Chanche: „Durch hinreichende Verstimmung des Lebensprinzips durch die Einbildungskraft, kann die schlimmste Krankheit zuwege gebracht und auf die gleiche Art wieder weggenommen werden“, heißt es im Paragraph 17 des „Organon der Heilkunst“. Homöopathische Ärzte nutzen diese Möglichkeit. Rastlose geistige Beschäftigung ist gefährlich. Geistesanstrengungen und Studieren seien an sich eine der unnatürlichsten Beschäftigungen, berichtete Hahnemann, und habe ihn selbst fast das Leben gekostet.

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