Die Wahl der passenden homöopathischen Potenz ist ein wichtiger Bestandteil der Selbstbehandlung. Dieser Beitrag gibt eine Orientierung, welche Potenzen im Rahmen der homöopathischen Hausapotheke traditionell verwendet werden und wie sie eingeordnet werden können. Grundlagen zur Potenzierung selbst finden Sie in unserem Beitrag „Was bedeuten die Potenzierungen?“.

Welche Potenzen werden in der Selbstbehandlung verwendet?

In der homöopathischen Selbstbehandlung werden traditionell vor allem niedrige Potenzen wie D6, D12, C6 oder C12 verwendet. Sie gelten als gut geeignet, um leichte, vorübergehende Beschwerden zu begleiten. Die Wahl der Potenz richtet sich dabei nicht nach der Stärke eines Symptoms, sondern nach der homöopathischen Einordnung des jeweiligen Arzneimittels. Für anhaltende, unklare oder zunehmend stärkere Beschwerden wird eine fachliche Abklärung empfohlen.

Wie oft wird eine Potenz eingenommen?

In der Selbstbehandlung werden homöopathische Potenzen traditionell in einzelnen Gaben eingenommen und der weitere Verlauf beobachtet. Entscheidend ist weniger die Anzahl der Einnahmen als die Reaktion auf die Gabe. Wenn sich die Beschwerden bessern, wird in der Regel abgewartet. Bleibt die Wirkung aus oder verschlechtert sich der Zustand, sollte fachlicher Rat eingeholt werden. Eine längerfristige oder häufige Einnahme höherer Potenzen gehört in die therapeutische Begleitung.

Wann sollte fachlicher Rat eingeholt werden?

Bei anhaltenden, wiederkehrenden oder zunehmenden Beschwerden ist fachlicher Rat wichtig. Gleiches gilt, wenn unklare Symptome auftreten oder wenn sich trotz angemessener Beobachtungszeit keine Besserung zeigt. Ärztinnen, Ärzte und qualifizierte Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker können einschätzen, welche Potenz im Einzelfall sinnvoll ist und wie der weitere Verlauf begleitet werden sollte. Bei ernsthaften oder plötzlich einsetzenden Beschwerden ist eine medizinische Abklärung grundsätzlich erforderlich.

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Quelle: Die homöopathische Hausapotheke – Die wichtigsten Arzneien für zu Hause und unterwegs, Gerhard Bleul, Patrick Kreisberger, Ulf Riker, DZVhÄ

Foto: © Dr. Leonora Schwarz / pixelio.de

Buch-Tipp

Die homöopathische Hausapotheke

Die homöopathische Hausapotheke – Die wichtigsten Arzneien für zu Hause und unterwegs

Gerhard Bleul, Patrick Kreisberger, Ulf Riker, DZVhÄ, Bonn, 3. Auflage 2011, 196 Seiten, 10 Euro.

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