Husten gehört zu den häufigsten Beschwerden in der kalten Jahreszeit und kann viele Ursachen haben. Meist tritt er im Zusammenhang mit Erkältungen auf, manchmal begleitet von Fieber, Schnupfen oder Heiserkeit. Dieser Beitrag erklärt die wichtigsten Unterschiede zwischen verschiedenen Hustenarten und wie homöopathische Arzneien traditionell eingeordnet werden. Hinweise zur Auswahl einer passenden Potenz finden Sie auf unserer Seite „Welche Potenz?“.

Was ist Husten?

Husten ist ein natürlicher Reflex, mit dem die Atemwege gereinigt werden. Er kann trocken und reizend sein oder produktiv, also mit Schleimbildung. Die Art des Hustens kann sich im Verlauf einer Erkältung verändern. Husten selbst ist keine Erkrankung, sondern ein Symptom, das auf eine Infektion oder Reizung der Atemwege hinweist.

Wann kann Homöopathie ergänzend angewendet werden?

Homöopathische Arzneien werden traditionell ergänzend bei leichten, vorübergehenden Erkältungsbeschwerden eingesetzt. Dazu zählen trockener Reizhusten, Husten im Rahmen eines grippalen Infekts oder Husten, der sich nachts verstärkt. Die Auswahl einer Arznei richtet sich nach den individuellen Beschwerden und deren Modalitäten, also den Umständen, unter denen sich der Husten bessert oder verschlechtert.

Homöopathische Mittel ersetzen jedoch keine medizinische Diagnostik. Bei unklaren oder anhaltenden Beschwerden ist eine ärztliche Abklärung wichtig.

Unterschiedliche Hustenarten

Reizhusten

Trockener, kratzender Husten ohne Auswurf. Er tritt häufig zu Beginn eines Infekts auf und kann besonders nachts belastend sein.

Produktiver Husten

Später in einem Erkältungsverlauf kann Husten „schleimig“ werden. Der Körper versucht, Sekrete aus den Atemwegen zu lösen.

Husten bei Reizung

Auch trockene Luft, Rauch, Allergien oder ein Infekt der oberen Atemwege können Husten auslösen – ohne dass es sich um eine tiefere Infektion handelt.

Die genaue Einordnung hilft dabei, Beschwerden besser zu verstehen und gegebenenfalls passende Maßnahmen zu finden.

Beispiele traditionell angewendeter homöopathischer Arzneien

Drosera

Traditionell genutzt bei trockenem, anhaltendem Husten, der besonders beim Sprechen oder nachts auftritt.

Rumex

Wird angewendet bei Reizhusten, der durch kalte Luft oder beim Einatmen verstärkt wird.

Spongia

Traditionell bei trockenem, bellendem Husten, der sich durch Wärme bessert.

Hepar sulfuris

Wird ergänzend eingesetzt, wenn der Husten zunehmend schmerzhaft oder „rasselnd“ wirkt.

Eine ausführliche Übersicht weiterer homöopathischer Arzneien finden Sie in unserem Arzneimittel A–Z.

Wann sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen?

Eine medizinische Untersuchung ist wichtig, wenn:

  • der Husten länger als zwei Wochen anhält

  • hohes oder wiederkehrendes Fieber auftritt

  • Atemnot, pfeifende Atmung oder starke Brustschmerzen bestehen

  • der Allgemeinzustand deutlich beeinträchtigt ist

  • der Husten plötzlich sehr heftig einsetzt

  • bei Säuglingen und Kleinkindern Husten auftritt

Homöopathische Anwendungen können eine ärztliche Diagnostik nicht ersetzen.

Weiterführende Informationen

Schnupfen und Erkältung – Übersicht
Einordnung typischer Erkältungsbeschwerden.

Welche Potenz?
Hinweise zur Auswahl traditionell verwendeter Potenzen in der Selbstbehandlung.

Was bedeuten die Potenzierungen?
Grundlagen der Potenzherstellung und Unterschiede zwischen D-, C- und LM-Potenzen.

Arzneimittel A–Z
Übersicht wichtiger homöopathischer Arzneien.


Der Bundesverband Patienten für Homöopathie (BPH) empfiehlt bei der Selbstbehandlung für alle homöopathischen Medikamente die Potenz C12. 2-3 Globuli sind eine Gabe. Bei Bedarf kann man die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholen. Die Wirkung jeder Gabe muss abgewartet werden. Die Globuli im Mund zergehen lassen. 15 Minuten vor und 15 Minuten nach der Gabe möglichst nichts essen und trinken. Homöopathische Arzneimittel gibt es nur in Apotheken.