Morgen (25.11.2015) wendet sich Stern-TV der Homöopathie zu. Zu Gast sind die Homöopathie-Kritikerin Natalie Grams und Cornelia Bajic, 1. Vorsitzende des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ).

Die Ärztin Natalie Grams hat in den letzten Wochen mit falschen Tatsachenbehauptungen wie dieser Aufmerksamkeit erregt: „Eine Wirkung [der Homöopathie] über einen Placebo-Effekt hinaus wurde in keiner Studie jemals festgestellt.“ Solche und ähnliche Behauptungen hat sie in ihrer Publikation „Homöopathie neu gedacht“ aufstellt.

Cornelia Bajic wird aus der Perspektive der Homöopathen argumentieren: „Die Forschungslage zur Homöopathie hat sich längst geändert“, kommentiert Cornelia Bajic, 1. Vorsitzende des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte. „Wer heute behauptet, es gebe keine qualitativ hochwertigen Studien, die die Wirksamkeit der Homöopathie belegen, offenbart die eigene Unwissenheit und nicht die Unwirksamkeit der Methode“, erklärt Bajic. Über Studien-Datenbanken zu komplementärmedizinischen Verfahren wie www.cam-quest.org oder die CORE-Hom Database seien positive Studien (auch doppelblind und placebokontrolliert) einsehbar.

Der Mensch im Mittelpunkt

Grams betont in der laufenden Mediendebatte gerne, dass homöopathische Arzneien zu hoch verdünnt seien, um eine Wirkung zu entfalten. Und richtig ist, dass Globuli dem heutigen Kenntnisstand der konventionellen Pharmakologie widersprechen. Von diesem Argument ausgehend, stellt sie die Heilmethode infrage.

Dabei zeigt beispielsweise die Studie „Gesundheitsmonitor 2014“ der Bertelsmann Stiftung nicht nur, dass homöopathischen Ärzten von Patienten ein größeres Vertrauen entgegengebracht wird als ihren konventionell arbeitenden Kollegen. Vielmehr bestätigt die Studie eine zentrale Erfahrung, die homöopathische Ärzte bei ihrer alltäglichen Arbeit machen: Homöopathie hilft bei chronischen Erkrankungen. Laut Gesundheitsmonitor gaben 43 Prozent der befragten Patienten homöopathischer Ärzte explizit an, dass eine chronische Erkrankung der Anlass für den Arztbesuch und die homöopathische Behandlung sei. Als häufigstes Motiv nannten die Homöopathie-Patienten, „dass anderswo keine Besserung erzielt worden war“ (49 Prozent).

Obwohl der prozentuale Anteil der chronisch kranken Patienten in der Homöopathie-Gruppe (43 Prozent) deutlich höher lag als bei der Vergleichsgruppe ohne homöopathische Behandlung (26 Prozent), besserten sich bei mehr als 80 Prozent der Patienten, die von homöopathischen Ärzten behandelt wurden, das Allgemeinbefinden und die seelische Verfassung. Am deutlichsten gingen jedoch die körperlichen Beschwerden zurück.

Gesundheitsmonitor: Änderung der Beschwerden nach homöopathischer Behandlung

Link zur Sendung und zur Publikums-AbstimmungGesundheitsmonitor 2014