Substanz

Opium, der Schlafmohn oder auch Papaver somniferum, wächst vor allem in Kleinasien (Türkei, Irak, Afghanistan) und wird als Rauschmittel und zur Herstellung von Arzneimitteln (Morphium, Codein) verwendet. Der Saft wird aus den unreifen Fruchtkapseln gewonnen und getrocknet. Er enthält zu 25 % Alkaloide, vor allem Morphin, Papaverin, Codein, Narcotin.

Einsatzbereiche von Opium

Als potenzierte homöopathische Arznei wird Opium bei Folgen von Schreck eingesetzt. Weitere Anwendungsgebiete zeigen sich bei Konzentrationsstörungen, Darmträgheit oder -lähmung nach Operationen und Narkosen, nächtliches Aussetzen der Atmung, bestimmte Folgen eines Schlaganfalls, Sonnenstich, Gehirnerschütterung.

Leitsymptome von Opium

  • verschreckt, betäubt, empfindungslos
  • Unempfindlichkeit gegen Schmerzen, Reaktionsmangel
  • Schläfrigkeit, Bewusst­losig­keit nach Unfall oder Schlaganfall, Folgen von Schreck (Unfall)
  • Augen halb offen
  • Harn- und Stuhlverhaltung
  • Schwanken und Taumeln beim Gehen, die Füße scheinen über den Boden zu gleiten
  • glühendes Hitzegefühl und Schweiß am Kopf bei kalten Gliedern
  • Augen glänzend und starr, Bindehäute brennend und gerötet
  • Gesicht gedunsen, dunkel- bis blaurote Gesichtsfarbe, Unterkiefer verkrampft oder schlaff herabhängend, Zucken und Zittern der Gesichtsmuskeln
  • kann nicht schlucken wegen Trockenheit und Zusammenschnüren im Hals
  • muss wegen Verkrampfung der Harnblase lange warten, bis der Urin fließt, auch wenn die Blase voll ist, aber auch unwillkürlicher Harnabgang
  • schnarchende, röchelnde Atmung, Erstickungsanfälle aus dem Schlaf heraus
  • betäubter Schlaf, ohne Reaktion auf äußere Reize, aber auch umgekehrt Schlaflosigkeit mit lebhaften Gedanken; schläfrig, kann aber nicht einschlafen
  • Krämpfe, Zuckungen, Zittern; Erschlaffung der Muskeln, verminderte Kraft.

Modalitäten

Schlimmer

  • während und nach Schlaf
  • nachts und morgens
  • durch Schweiß, Wärme, Nasswerden
  • durch Aufputschmittel

Besser

  • in Kälte, durch Umhergehen.

Wirkdauer

  • Kurz

Vergleichbare Mittel von Opium

Aconitum

  • Ähnlich: Folgen von Schreck, glänzende starre Augen;
  • Unterschied: große Unruhe und Todesangst.
    ( gehe zu Aconitum )

Belladonna

  • Ähnlich: aufgerissene Augen, dunkelrotes Gesicht, glühender Kopf, Schluckbeschwerden;
  • Unterschied: meist hohes Fieber, pochende Schmerzen.
    ( gehe zu Belladonna )

Gelsemium

  • Ähnlich: Schläfrigkeit, Muskelzittern, verminderte Kraft;
  • Unterschied: herabhängende Augenlider, starke Nackenkopfschmerzen.
    ( gehe zu Gelsemium )

Lachesis

  • Ähnlich: blaurote Verfärbung von Gesicht und Zunge, Zusammenschnürung des Halses;
  • Unterschied: Berührungsempfindlichkeit, Gereiztheit und Geschwätzigkeit.
    ( gehe zu Lachesis )

Wie sollten homöopathische Arzneien (Globuli) eingenommen werden?

Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) empfiehlt bei der Selbstbehandlung für alle homöopathischen Medikamente die Potenz C12. 2-3 Globuli sind eine Gabe. Bei Bedarf kann man die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholen. Die Wirkung jeder Gabe muss abgewartet werden. Die Globuli im Mund zergehen lassen. 15 Minuten vor und 15 Minuten nach der Gabe möglichst nichts essen und trinken. Homöopathische Arzneimittel gibt es nur in Apotheken.

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