Die chronisch obstruktive Lungenkrankheit (COPD) beginnt mit einem einfachen Husten, der mit der Zeit intensiver und hartnäckiger wird. Der Tag beginnt für die Betroffenen mit einem oft quälenden Abhusten von Schleim. Der Auswurf wird dabei immer zäher und erschwert zunehmend die Lungenfunktion. Die Folge ist eine Atemnot durch entzündete und dauerhaft verengte Atemwege.

Viele Ärzte sprechen aufgrund der Hauptsymptome Atemnot-Husten- Auswurf von der sogenannten AHA-Symptomatik. Wer über einige Wochen Symptome bei sich feststellen kann, sollte umgehend einen Arzt aufsuchen. Denn aktuell ist die COPD in Deutschland die dritthäufigste Todesursache (Ärztezeitung). Bis 2020 wird sie laut Prognose der World Health Organization (WHO) weltweit auf Platz drei liegen und ist damit nach HIV-Infektionen die Krankheit mit der höchsten Zuwachsrate.

Realistische Zahlen zur Krankheitshäufigkeit in Deutschland liefert die BOLD-Studie (Burden of Obstructive Lung Disease). Demnach sind die über 40-Jährigen zu etwa 13 Prozent und die über 70-Jährigen sogar zu 27 Prozent von COPD betroffen. In erster Linie erkranken Menschen, die Zigaretten rauchen oder geraucht haben. Doch die BOLD-Studie zeigt auch, dass die COPD-Rate bei Menschen ansteigt, die in ihrem Leben niemals geraucht haben. Sie liegt mit rund 9 Prozent überraschend hoch.

Einer COPD geht gewöhnlich eine chronische Bronchitis voraus. Die Flimmerhärchen, die auf der Schleimhaut der Atemwege sitzen und für den Abtransport von Schadstoffen in Richtung des Rachens zuständig sind, können nicht mehr richtig arbeiten. Die Lunge reagiert mit starker Schleimbildung und muss frei gehustet werden. In dieser Phase kann sich die Krankheit noch zurückbilden, wenn die Ursache der chronischen Bronchitis beseitigt wird.

Neben der Hauptursache Rauchen zählen Passivrauchen, Wohnen an Straßen mit hoher Feinstaubbelastung, Luftverschmutzung und Staubbelastung am Arbeitsplatz oder häufige Infekte der Atemwege im Kindesalter zu den Ursachen von COPD. Werden diese Auslöser in der Phase der chronischen Bronchitis nicht beseitigt, ist die Zerstörung der Flimmerhärchen und eine Verengung der Atemwege aufgrund der entzündeten Bronchialschleimhaut die Folge – es entwickelt sich eine COPD. Unabhängig vom Schweregrad der Erkrankung kann in diesem Fall nur durch die konsequente Beseitigung der Krankheitsursachen – insbesondere durch einen sofortigen Rauchstopp – die stetige Abnahme der Lungenfunktion verlangsamt werden. Im weiteren Verlauf der Krankheit kommt es dann zur Rückbildung der Bronchialschleimhaut (Atrophie) mit der Folge, dass die Lungenbläschen dünn und instabil werden. Sie fallen beim Ausatmen in sich zusammen. Dieser Organschaden der Lunge ist irreversibel und führt schon bei leichter Anstrengung zu Atemnot. Bei einer fortgeschrittenen COPD sieht die Lunge nicht mehr wie eine Rebe mit Trauben aus, sie erinnert vielmehr an einen Ballon.

Da die COPD in der konventionellen Medizin als nicht heilbar gilt, ist die Prävention von großer Bedeutung. Der Verdacht auf eine COPD sowie das effektive Risiko der Patienten lässt sich rasch präzisieren: Werden die drei Fragen nach Rauchen, Alter über 40 Jahren und Husten oder Atemnot sämtlich bejaht, besteht zu 50 Prozent eine COPD (Ärztezeitung). Genauer quantifizieren lässt sich das persönliche Risiko einer COPD mit dem aus acht Fragen bestehenden COPD Assessment Test.

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