Sechs bis acht Wochen dauert die Zeit des Wochenbettes. Normalerweise hat sich die Frau in diesem Zeitrahmen von der Entbindung erholt. Die Hormone haben sich umgestellt, die Gebärmutter hat sich wieder verkleinert, die Haftstelle des Mutterkuchens ist abgeheilt und der Wochenfluss (Lochien) lässt entsprechend nach. Beschwerden im Wochenbett sprechen in der Regel gut auf homöopathische Mittel an, ohne Mutter und Kind zu belasten. Alles Wissenswerte über die Einnahme homöopathischer Arzneien haben wir im Bereich Selbstmedikation der BPH-Webseite zusammen gestellt.

Schwächezustände nach der Geburt

Nach der Geburt tritt häufig Erschöpfung auf. Ursache ist meist der Säfteverlust durch Blut, Lochien, Schweiß und durch das Stillen. Diese Zustände entwickeln sich allmählich und sind oft für weitere Störungen wie Infekte oder Depressionen verantwortlich. Durch genügend Ruhe und gesunde Ernährung können diese Beschwerden vermindert werden. Aber auch Bewegung ist förderlich, da sich alle Körperfunktionen dadurch schneller normalisieren. Diese homöopathische Mittel können unterstützen:

  • China – erstes Mittel bei Schwäche durch Säfteverlust. Oft besteht eine auffällige Hautempfindlichckeit. Neigung zu Blutungen mit Kälte, Ohnmacht, Ohrensausen und Sehschwäche
  • Ferrum metallicum – Folgen hauptsächlich durch Blutverlust, mit großer Blässe des Gesichtes, das bei der geringsten Bewegung/Erregung rot anläuft. Starkes Wärmeverlangen ist ein Leitsymptom, genauso wie die Geräuschempfindlichkeit.
  • Acidum phosphoricum – Folgen hauptsächlich durch Milchverlust. Milchiger Urin besonders nach langem Liegen. Besonders für geschwächte Frauen mit allgemeiner Gleichgültigkeit und Energielosigkeit.
  • Helonias dioica – bei Senkungsbeschwerden, der Uterus fühlt sich wund und empfindlich an. Es herrscht ein Gefühl von großer Schwäche vor und die Frau spürt deutlich ihre Nieren.
  • Aletris farinosa – ist die China des weiblichen Sexualorgans. Alles wird nach der Mens schlimmer. Es kommt zu Schwächeanfällen mit Schwindel.

Gemütsstörungen, Baby-Blues oder Wochenbettdepression

Etwa drei Viertel der Mütter erleben ca. drei Tage nach der Geburt den Baby-Blues, der mit durch den drastisch abfallenden Hormonspiegel verursacht wird. In der Regel ist nach einer Woche diese niedergeschlagene Stimmungslage ausgestanden. Depressionen können allerdings auch noch bis nach Ende der Stillzeit auftreten und sich bis zur Wochenbettpsychose steigern. Hier sollten Hebamme oder Arzt hinzugezogen werden. Diese homöopathische Mittel können unterstützen:

  • Phosphorus – Traurigkeit wechselt mit Frohsinn und Lachen. Die Frau möchte nicht reden und antwortet nur langsam. Sie wirkt apathisch.
  • Lachesis – sehr geschwätzig. Kommt von einem Thema zum Nächsten. Die Frau ist eifersüchtig und hat Befürchtungen, vergiftet zu werden.
  • Platinum – Mordgedanken gegenüber Ehemann oder Kind drängen sich auf. Die Frau ist depressiv und möchte das Kind nicht sehen. Sie ist sehr stolz.
  • Sepia – die Frau möchte ihre Ruhe und ist ihren Angehörigen und ihrem Kind gegenüber gleichgültig. Sie ist überlastet durch Familienpflichten und hat vielleicht schon mehrere Kinder.
  • Pulsatilla – die Frau weint tränenreich ohne erfindlichen Grund im Wochenbett und ist leicht gerührt.

Probleme beim Stillen

Ein Baby zu stillen bringt für Mutter und Kind viele Vorteile. In der Muttermilch befindet sich alles, was ein Baby in den ersten sechs Monaten zum Gedeihen benötigt und das Stillen schafft Nähe zwischen Mutter und Kind. Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt ausschließliches Stillen für diese Zeit. Wenn es Schwierigkeiten gibt, sollten diese mit der Hebamme besprochen werden.Diese homöopathische Mittel können unterstützen

  • Phytolacca – Ein homöopathisches Mittel, welches sich bei allen Beschwerden rund ums Stillen besonders bewährt hat. Das Mittel ist hilfreich bei fehlender Milch sowie beim Abstillen. Es kann zu Milchstau kommen, die Brustwarzen können beim Stillen schmerzen. Die Schmerzen sind schneidend und gehen durch den ganzen Körper. Es können Risse und kleine Geschwüre rund um die Brustwarze auftreten. Begleitend zur ärztlichen Behandlung kann Phytolacca auch als Akutmittel bei Mastitis eingesetzt werden. Hierbei ist die Brust hart, es bestehen Rückenschmerzen, Frost und Fieber.
  • Lac canium – die Milch fehlt ohne vernünftigen Grund. Die Gesundheit ist gut, es liegt keine Schwäche vor und die Ernährung ist ausgeglichen. Die Brustwarzen sind überempfindlich, die Brüste schmerzen bei Berührung.
  • Agnus castus – hier sind die Mütter ruhig und apathisch.

Tipp: Auch das Trinken von Brennnesseltee kann die Milchmenge erhöhen.