Dulcamara, der Bittersüß, ist ein Nachtschattengewächs. Eigentlich müsste es Süßbitter (dulcis-amara) heißen, nach dem Geschmack seiner Beeren. Dulcamara ist ein Strauch von 1-2 m Höhe, der an Ufern von Bächen und Flüssen im Schatten wächst. Die Blüten sind klein, violett, die Beeren eiförmig, rot und saftig. Verwendet werden die frischen grünen Stängel und Blätter vor der Blüte.

Einsatzbereiche von Dulcamara, der Bittersüß

Folgen von feuchter Kälte und krassem Temperaturabfall, zum Beispiel an kalten Abenden nach heißen Tagen, besonders im August sind für die Anwendung von Dulcamara typisch. Entzündungen der Schleimhäute, Blasenentzündung, Mittelohr- und Nebenhöhlenentzündung. Jede Erkältung schlägt auf die Augen, den Hals oder die Harnblase, die Därme oder die Atmung. Heuschnupfen gegen Ende des Sommers, Bläschenausschlag, Nesselausschlag durch Kälte, Herpesbläschen, Trigeminusneuralgie, Durchfall durch Kälteeinwirkung, Asthma und „Rheuma“ bei feuchtkaltem Wetter. Fleischige große Warzen auf Handrücken und Gesicht (auch Dellwarzen).

Leitsymptome von Dulcamara, der Bittersüß

  • Blasenkatarrh nach dem Baden
  • krampfartige Schmerzen beim Wasserlassen
  • Blasenlähmung mit unwillkürlichem Harnabgang, Tröpfeln, Einnässen
  • Asthma bei feuchtkaltem Wetter
  • Rückenschmerz bei feuchtkaltem Wetter
  • nessel- oder bläschenartige Ausschläge, besonders nach Verkühlung und zu Beginn eines Fiebers
  • herausdrückender Kopfschmerz, Druck wie von einem Pflock auf kleine Stellen, wie ein Brett vorm Kopf
  • dicker, brauner Schorf auf dem Kopf
  • willensstark, hat gerne das Sagen
  • engstirnig, eigensinnig, herrisch
  • Angst um die Gesundheit seiner Verwandten
  • hat beim Aufwachen das Gefühl, jemand würde rufen

Modalitäten

Schlimmer

  • feuchte Kälte, Nässe
  • Sitzen auf kalten Steinen, an kalten Abenden im Spätsommer, durch Verkühlung, wenn erhitzt
  • vor Gewitter
  • nachts
  • im Herbst

Besser

  • durch Wärme

Wirkdauer

  • Mittel

Vergleichbare Mittel von Dulcamara

Rhus toxicodendron

  • Ähnlich: Auslösung durch Verkühlung und Durchnässung, Bläschenausschlag, rheumatische Beschwerden;
  • Unterschied: ruhelos, bewegungsfreudig, nicht engstirnig.
    ( gehe zu Rhus toxicodendron )

Sarsaparilla

  • Ähnlich: Schmerzen beim Wasserlassen, Muskel- und Sehnenansatzschmerzen;
  • Unterschied: Schmerzen vor allem morgens, bevorzugte Jahreszeit: Winter und Frühling; kein Bläschenausschlag, sondern rissige Haut.
    ( gehe zu Sarsaparilla )

Cantharis

  • Ähnlich: Schmerzen beim Wasserlassen, Harnverhaltung und Harntröpfeln;
  • Unterschied: die Haut zeigt Quaddeln und große Blasen, die Schmerzen sind stark brennend.
    ( gehe zu Cantharis )

Wie sollten homöopathische Arzneien (Globuli) eingenommen werden?

Der Bundesverband Patienten für Homöopathie (BPH) empfiehlt bei der Selbstbehandlung für alle homöopathischen Medikamente die Potenz C12. 2-3 Globuli sind eine Gabe. Bei Bedarf kann man die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholen. Die Wirkung jeder Gabe muss abgewartet werden. Die Globuli im Mund zergehen lassen. 15 Minuten vor und 15 Minuten nach der Gabe möglichst nichts essen und trinken. Homöopathische Arzneimittel gibt es nur in Apotheken.

Informationen zur Homöopathie

In der Rubrik „Behandlung“ der BPH-Webseite finden Sie viele weitere Informationen über die Selbstmedikation und die Beschreibungen von Arzneimitteln und Erkrankungen. Hier wird auch beschrieben, wie eine professionelle homöopathische Behandlung funktioniert.

  • Informationen zur Selbstbehandlung mit Homöopathie, Arzneimittelbildern und Erkrankungen erhalten Sie hier.
  • BPH-Broschüre Homöopathie to go können Sie durchblättern und online für 5,50 Euro bestellen.
  • Aktuelle Informationen zur Homöopathie Forschung.
  • Informationen zu homöopathischen Arzneimitteln beim BfARM
  • Gesetzliche Krankenkassen und private Zusatzversicherungen, Informationen gibt es hier.

BPH-Broschüre Homöopathie to go