Vorbefunde

Michael B., 57 Jahre, ist selbstständiger Handwerksmeister aus Hamburg. Er ist schon seit vielen Jahren in ärztlich homöopathischer Behandlung wegen einer wiederkehrenden Iritis, einer rheumatischen Augenentzündung, und Morbus Bechterev, einer rheumatischen Erkrankung der Ileosakralgelenke. Beides hatte Herr B. schon seit dem frühen Erwachsenenalter, beides trat in unregelmäßigen Abständen immer wieder auf. Zusätzlich leidet er an Migräne. Herr B. ist ein liebevoller Familienvater, ist freundlich und vertrauensvoll im Umgang mit seinen Mitarbeitern. Über Jahre konnte ihm die Arznei Phosphorus in den unterschiedlichsten homöopathischen Potenzen sehr gut helfen. Dann kam ein Erschöpfungszustand hinzu, der vordergründig behandelt werden musste. Allerdings konnte hier mit Phosphorus keine Besserung erreicht werden.

Veränderte Symptomatik

Nach einigen Jahren Therapie-Unterbrechung setzte Herr B. im Herbst 2015 seine homöopathische Behandlung fort, da sich der Erschöpfungszustand weiter deutlich verschlechtert hatte, Schlafstörungen auftraten und dazu Herzrasen und panikartige Ängste hinzugekommen waren. Als seine Frau aufhörte zu arbeiten, verschlechterte sich sein Zustand weiter, die Verantwortung für die Familie lastete auf seinen Schultern. Er begann an Appetitlosigkeit zu leiden und seine Augen traten hervor. Herr B. war über sechs Monate fast komplett arbeitsunfähig. Da Phosphorus weiterhin keine Linderung brachte, war klar, dass sich die gesamte Symptomatik verändert hatte. Eine Blutuntersuchung brachte es dann ans Licht: Herr B. litt an einer Schilddrüsenüberfunktion.

Homöopathische Therapie

Aufgrund der Gesamt-Symptomatik erhielt der Patient zunächst Arsenicum album, dann Arsenicum jodatum – der Gesundheitszustand besserte sich langsam. Die körperliche Leistungsfähigkeit nahm wieder zu, die Herzbeschwerden verschwanden und auch die Augen waren nicht mehr auffällig. Die Blutergebnisse waren im September 2016 wieder normal. Was aber blieb, war die Angst – Herr B. wollte keine Menschen mehr sehen, kein Auto fahren und nicht mehr ans Telefon gehen, immer wieder sah er seine wirtschaftlichen Verhältnisse entgleisen. Kalium nitricum brachte Erfolg, aber die Schlafstörungen blieben. Nach einer weiteren Analyse durch den behandelnden Arzt, erhielt Herr B. das Mittel Kalium phosphoricum. Das war der Erfolg. Nun verschwanden die Schlafstörungen und die Leistungsfähigkeit normalisierte sich zusehends – die Schilddrüsensymptomatik war sowohl klinisch als auch laborchemisch nicht mehr nachweisbar. Heute arbeitet Herr B. wieder fast normal, nimmt aber weiterhin regelmäßig das Mittel Kalium phosphoricum. Nimmt er es nicht, verschlechtert sich sein Allgemeinzustand wieder langsam.

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