Nicht jede Erkrankung muss sofort mit einer Arznei behandelt werden – auch nicht mit einer homöopathischen. Häufig helfen gut gewählte und sorgfältig dosierte Naturheilverfahren oder Diätmaßnahmen, um die Gesundheit wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Wenn Sie sich selbst behandeln und nicht sicher sind, ob eine ergänzende naturheilkundliche Anwendung unter laufender homöopathischer Behandlung sinnvoll oder eher störend ist, fragen Sie Ihren homöopathischen Arzt.

Für die Pflege von entzündeter, gereizter oder trockener Haut bei Säuglingen und Kleinkindern sind Zubereitungen aus Ringelblume (Calendula) und Mandelöl die erste Wahl. Zur Hautpflege geeignet sind Sitzbäder oder Waschlotionen auf Mandelöl- oder Olivenölgrundlage sowie Calendulasalbe. Auf Kamille sollte verzichtet werden, da sie die Haut austrocknet.

Alternativ kommen vor allem Zubereitungen aus den Blättern oder Rinde der Zaubernuss (Hamamelis) in Frage, die durch ihre Gerbstoffe und entzündungshemmenden Substanzen Hautreizungen vorbeugen oder heilen und eine Schutzschicht auf der Haut erzeugen.

Zur Anwendung kommen zum Beispiel Sitzbäder (20 – 40 Tropfen des flüssigen Hamamelisextrakts oder 3 Esslöffel Hamameliswasser), Vollbäder (Abkochung von 10 g Hamamelisblättern oder -rinde), und Hamamelissalbe.

Gut zur Hautpflege eignen sich auch Zubereitungen aus Ringelblume oder Scharfgarbe, die eine ausgezeichnete entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung besitzen. Es empfiehlt sich die Verwendung von Fertigarzneimittel.

Entzündungen im Windel- und Genitalbereich

Geeignet sind Sitzbäder mit Schafgarbenblüten und Eichenrindebäder, am besten in Form eines standardisierten Extrakts, zum Beispiel als Tinktur oder Tropfen (jeweils 10-20 ml / 5 l Wasser).

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Phytotherapie bei Neurodermitis oder Milchschorf

Chronische Erkrankungen wie die Neurodermitis können nie durch äußerliche Medikation geheilt werden – dies gilt für phytotherapeutische wie für schulmedizinische Medikamente. Äußerliche Behandlung mit Salben, Cremes und Bädern haben nur eine lindernde, überbrückende Wirkung.

Trotzdem bietet die Naturheilkunde eine Reihe wirksamer Substanzen, die eben diese Linderung in schonender Art leisten können. Damit stellen sie eine Alternative zu den oft problematischen schulmedizinischen Pharmaka wie Cortisonpräparaten oder Immunmodulatoren dar.

Vor allem die Zaubernuss ist als Hamamelissalbe oder -creme im direkten Vergleich zu schulmedizinischen Präparaten für die Behandlung von Ekzemen wie Neurodermitis gleich gut wirksam.

Linderung von Juckreiz

Lindernd wirken Vollbäder mit Eichenrinde (5 g / 1 l Wasser als Abkochung oder Extrakt), Kleie oder Haferstroh (eine Abkochung aus ca. 50-100g Haferstroh / 2 l Wasser für ein Vollbad). Auch Umschläge oder Sitzbäder mit einer Abkochung aus Eichenrinde (für Umschläge 20 g und für Bäder 5 g / 1 l Wasser) sind wegen der enthaltenen Gerbstoffe wirksam. Auch hier gibt es Fertigarzneimittel als Eichenrindenextrakt Badezusatz.

Homöopathie … der Weg zu den Globuli

Die Behandlung chronischer Hauterkrankungen wie Neurodermitis ist eine Domäne der Homöopathie – sie gehört jedoch in die Hände eines homöopathischen Arztes. Bei der Anamnese von großer Bedeutung sind die Beobachtungen über die Lokalisation und die Art der Hautveränderungen (trocken, schuppend, nässend, blutend, schmerzend), Seitenbetonung, was verschlimmert/bessert das Hautbild oder den Juckreiz (Tagesverlauf, Wetter, Umgebungstemperatur, frische Luft, Essen, Trinken, Gemütsverfassung, Waschen, Baden), was bewirkt Kratzen (Juckreiz wird besser/schlechter), tritt der Juckreiz nach Kratzen an einer Stelle anschließend an einer anderen auf?

Alle diese Informationen werden während einer homöopathischen Anamnese gesammelt, ausgewertet und geben einen Hinweis auf ein geeignetes homöopathisches Mittel.

Foto: Helene Souza / pixelio.de