Substanz

Arsenicum album oder weißes Arsenik, chemisch As2O3 (arsenige Säure), ist als klassisches Gift bekannt. Die „Arsenikesser“ nahmen es früher aber zur Stärkung des Organismus regelmäßig in niedrigen Dosen zu sich. Es ist chemisch sehr eng mit dem Phosphor verwandt, was sich auch in Ähnlichkeiten im Arzneimittelbild zeigt (Foto: Arsenerz)

Einsatzbereiche von Arsenicum album

Arsenicum album findet häufig bei folgenden Krankheitsbildern Anwendung: Brechdurchfall (infektiöse Gastroenteritis, Reisedurchfall, Lebensmittelvergiftung), fieberhafte Infekte, Angstzustände und Panikattacken. Auch bei schweren Verbrennungen ist Arsenicum album ein wichtiges Arzneimittel.

Leitsymptome von Arsenicum album

  • Angst, will nicht allein gelassen werden (Angst um die Gesundheit, vor dem Tod, vor dem Alleinsein, vor Einbrechern, panikartige Zustände)
  • Ruhelosigkeit, Bewegungsdrang („treibt ihn von einem Ort zum anderen“)
  • Schwäche, Erschöpfung, Müdigkeit
  • Eiseskälte, sehr verfroren
  • Nächtliche Verschlimmerung, typischerweise 24:00-2:00 Uhr
  • Wässrige Durchfälle
  • Kaum stillbares Erbrechen
  • Dünnflüssige, übelriechende, wundmachende Absonderungen
  • Brennende Schmerzen
  • Großer Durst, trinkt häufig kleine Mengen
  • Typischerweise rechtsseitige Beschwerden

Modalitäten von Arsenicum album

Besser

  • Wärme, Hitze (aber der Kopf soll kühl sein)
  • Einhüllen des Körpers
  • Liegen

Schlimmer

  • Kälte, nasse Kälte
  • Anstrengung

Wirkdauer von Arsenicum album

  • Lang

Vergleichbare Mittel von Arsenicum album

Phosphor

  • Ähnlich: Angst. Schwäche. Brennende Schmerzen. Durst auf große Mengen. Brechdurchfall mit Erbrechen nach Trinken geringster Mengen.
  • Unterschied: Besserung durch und Verlangen nach kalten Getränken und Speisen. Die Getränke werden nicht unmittelbar nach dem Trinken, sondern erst nach dem Warmwerden im Magen erbrochen. Besserung von Kopf- und Magenschmerzen durch Kälte. Verschlimmerung in Linksseitenlage. Ausgeprägte Geruchsempfindlichkeit.
    ( gehe zu Phosphor )

Veratrum album

  • Ähnlich: Kälte. Schwäche, häufig durch Verlust von Körperflüssigkeiten, wie Durchfall, Erbrechen, starkes Schwitzen oder Blutungen verursacht. Großer Durst.
  • Unterschied: Brechdurchfälle sind massiv mit übermäßigen Entleerungen. Ausgeprägte Blässe oder bläuliche Hautverfärbung. Kalter Schweiß, vor allem auf der Stirn. Durst auf eiskalte Getränke, Verlangen nach Salzigem. Die Schwäche kann zu Kreislaufkollaps oder Ohnmacht führen. Heftige Gemütserregung.
    ( gehe zu Veratrum album )

Wie sollten homöopathische Arzneien (Globuli) eingenommen werden?

Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) empfiehlt bei der Selbstbehandlung für alle homöopathischen Medikamente die Potenz C12. 2-3 Globuli sind eine Gabe. Bei Bedarf kann man die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholen. Die Wirkung jeder Gabe muss abgewartet werden. Die Globuli im Mund zergehen lassen. 15 Minuten vor und 15 Minuten nach der Gabe möglichst nichts essen und trinken. Homöopathische Arzneimittel gibt es nur in Apotheken.

Foto: iStock.com/liaohf