Berlin, 24. Juni 2025. SPD attackiert die Homöopathie: Die Sozialdemokraten werden auf ihrem Bundesparteitag vom 27.-29. Juni über die Zukunft homöopathischer Arzneimittel abstimmen. Ein zugelassener Antrag möchte Globuli aus der Apotheke verweisen. Dagegen haben verschiedene Verbände – wie der DZVhÄ – Stellung bezogen, wir dokumentieren das Statement von weil`s hilft! und rufen mit zur Kampagne gegen diesen Bevormundungsversuch der SPD auf.
Mit großer Sorge nehmen wir zur Kenntnis, dass der Antrag G28 des SPD-Parteitags 2025 die Homöopathie aus dem Arzneimittelstatus verbannen und mit Warnhinweisen versehen will. Wieder einmal attackiert die SPD die Homöopathie. Die Argumentation des Antrags beruft sich auf einen reduktionistischen Wissenschaftsbegriff, der der Realität individueller Heilungsverläufe und der Vielfalt therapeutischer Bedürfnisse nicht gerecht wird. Dies führt zu einer politischen Entscheidung, die Wahlfreiheit und Therapiesouveränität de facto einschränkt – und viele Patient:innen in ihrer Entscheidungsfreiheit marginalisiert.
Eine Politik über die Köpfe der Menschen hinweg
Rund 200.000 Bürger:innen haben sich erst 2024 in einer Bundestagspetition für den Erhalt der Homöopathie als Kassenleistung ausgesprochen. Diese Stimmen werden ignoriert. Stattdessen wird über die Köpfe der Betroffenen hinweg entschieden – von Menschen, die weder ihre Krankengeschichten noch ihre Lebensrealitäten kennen. Eine Auseinandersetzung mit der aktuellen Studienlage hat offensichtlich nicht stattgefunden. Das ist nicht evidenzbasiert, das ist bevormundend.
Meinung ist keine Wissenschaft
Die aktuelle Studienlage – etwa das systematische Review von Hamre und Kiene (2023) – zeigt: Homöopathie wirkt über Placebo hinaus. Fünf von sechs Metaanalysen belegen signifikante Effekte. Die Qualität der Evidenz ist hoch – insbesondere bei individualisierter Anwendung. Wer diese Daten ignoriert oder diskreditiert, betreibt keine Wissenschaft, sondern Ideologie.
SPD attackiert die Homöopathie – Patient:innen brauchen Vertrauen, keine Zensur
Die Homöopathie ist für viele Menschen ein Weg, mit chronischen Erkrankungen, psychosomatischen Beschwerden oder belastenden Lebensphasen umzugehen – oft
dort, wo die konventionelle Medizin an ihre Grenzen stößt. Sie bietet Hoffnung, Beziehung, Sinn. Wer diese Möglichkeit mit Warnhinweisen herabsetzt, spricht
Patient:innen das Urteilsvermögen ab – und verletzt ihr Recht auf eine informierte, selbstbestimmte Entscheidung.
Für eine offene, respektvolle und zukunftsfähige Gesundheitspolitik
In unserer Stellungnahme fordern wir:
- Einen offenen Beteiligungsprozess mit Patient:innen, Ärzt:innen, Wissenschaft und Politik
- Eine Erweiterung der Bewertungskriterien evidenzbasierter Medizin – auch um subjektives Erleben, Lebensqualität und Therapiebeziehungen
- Eine gezielte Forschungsförderung für integrative Modelle
- Die rechtliche Absicherung von Wahlfreiheit und Therapiefreiheit
Stoppt den Antrag G28 – Schreib Deiner SPD
Die Delegierten der Länder, die zum Parteitag fahren und dort abstimmen, orientieren sich an ihrem politischen Umfeld – also auch an dir!
Jetzt zählt jede Stimme. Zeig deinem SPD-Landesverband, wie wichtig dir eine vielfältige, demokratische Gesundheitsversorgung ist. Wir haben Adressen zusammengestellt und ein Musteranschreiben formuliert. Beides findest du hier auf der weil`s hilft! Seite.
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Thema: SPD attackiert die Homöopathie
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