Medizinischer Hintergrund

Die Windpocken gehören zu den klassischen Kinderkrankheiten und verlaufen nach einem typischen Muster. Es kommt zu roten Flecken, die in Knötchen und dann in Bläschen übergehen. Gleichzeitig besteht mehr oder weniger starker Juckreiz. Die Bläschen platzen, trocknen, verkrusten und heilen schließlich ab. Da es innerhalb einiger Tage zu mehreren Schüben kommt, treten verschiedene Stadien nebeneinander auf und ergeben das Bild eines „Sternenhimmels“. Die Blüten sind vor allem am Kopf, am Rumpf und an den Schleimhäuten (Mundhöhle, Bindehaut der Augen, Genitale) lokalisiert. Der Allgemeinzustand ist mit und ohne Fieber in der Regel gut. Der Erreger, das Varizella-Zoster-Virus aus der Familie der Herpes-Viren, wird über Tröpfchen übertragen. Die Ansteckung beginnt 1-2 Tage vor Ausbruch des Ausschlags und endet etwa 5 Tage nach dem Auftreten der letzten Bläschen bzw. wenn alle Bläschen verkrustet sind. Etwa 2 Wochen nach dem Kontakt kommt es zum Ausbruch der Krankheit. Nach 1-2 Wochen ist die Krankheit überstanden. Es besteht dann eine lebenslange Immunität. Da die Viren im Körper bleiben, kann es im späteren Leben unter Umständen zu einer Gürtelrose kommen. Komplikationen, unter anderem bakterielle Hautinfektion, Mittelohrentzündung, Lungenentzündung, Hirnentzündung, sind selten.

Gefährlich sind die Windpocken für ein Neugeborenes, wenn die Mutter im Zeitraum von 5 Tagen vor bis 2 Tage nach der Geburt selbst erkrankt.

Professionelle Hilfe bei Windpocken

Bitte begeben Sie sich bei hohem Fieber oder beunruhigenden Symptomen in ärztliche Behandlung!

Die wichtigsten Arzneimittel bei Windpocken

Belladonna

Hohes Fieber mit heißem Kopf und kalten Extremitäten. Gerötetes Gesicht. Starke Kopfschmerzen. Das Kind ist müde, aber trotzdem unfähig zu schlafen.

( gehe zu Belladonna )

Mercurius solubilis

Wenn die Bläschen eitern.

( gehe zu Mercurius solubilis )

Pulsatilla

Das Kind ist weinerlich, verlangt nach Zuwendung und möchte in den Arm genommen werden. Besserung in frischer Luft. Trockener Mund, aber durstlos.

( gehe zu Pulsatilla )

Rhus toxicodendron

Intensiver Juckreiz der Bläschen, bis hin zu schmerzhaftem Brennen.

( gehe zu Rhus toxicodendron )

Sulfur

Starker Juckreiz, der vor allem nachts und in der Bettwärme schlimmer wird und dadurch den Schlaf stört, zeichnen dieses Arzneimittel aus. Wenig Appetit mit viel Durst. Auch bei nur sehr gering ausgeprägtem Windpockenausschlag und schlechtem Allgemeinzustand des Kindes oder wenn sich die Windpocken nur langsam „dahinschleppen“, sollte man an Sulfur denken.

( gehe Sulfur )

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