Was bedeuten die Potenzierungen?
Homöopathische Potenzen beschreiben, wie stark ein Ausgangsstoff im Herstellungsprozess verdünnt und verschüttelt wurde. Sie gehören zu den grundlegenden Begriffen der Homöopathie und helfen einzuordnen, wie eine Arznei angewendet werden kann. Dieser Beitrag erklärt die wichtigsten Potenzarten und ihre Bezeichnungen. Hinweise zur Auswahl einer passenden Potenz für die Selbstbehandlung finden Sie auf unserer separaten Seite „Welche Potenz?“.
Wie entstehen homöopathische Potenzen?
Bei der Herstellung homöopathischer Potenzen werden Ausgangsstoffe schrittweise verdünnt und jeweils kräftig verschüttelt – ein Vorgang, der in der Homöopathie Dynamisierung genannt wird. Jede Stufe dieser Herstellung bildet eine neue Potenz. Je mehr Verdünnungs- und Verschüttelungsschritte durchgeführt werden, desto höher ist die resultierende Potenz.
Die Potenzangabe beschreibt also nicht die Menge des enthaltenen Ausgangsstoffes, sondern den Herstellungsweg. Dadurch lassen sich unterschiedliche Potenzreihen voneinander unterscheiden und einordnen.
Die wichtigsten Potzenzarten erklärt
C-Potenzen
C-Potenzen werden im Verhältnis 1:100 verdünnt. Sie gehören zu den am häufigsten verwendeten Potenzreihen und werden in vielen Bereichen der homöopathischen Praxis eingesetzt. Die Zahl hinter dem „C“ gibt an, wie oft dieser Verdünnungs- und Verschüttelungsschritt wiederholt wurde.
D-Potenzen
D-Potenzen entstehen durch Verdünnungsschritte im Verhältnis 1:10. Sie werden häufig im Rahmen der Selbstbehandlung genutzt, da sie zu den klassischen niedrigeren Potenzen gehören. Die Zahl hinter dem „D“ zeigt die Anzahl der Herstellungsschritte an.
LM- bzw. Q-Potenzen
LM- oder Q-Potenzen werden durch ein spezielles Verfahren hergestellt, das feinere Potenzierungsstufen ermöglicht. Sie werden tropfenweise angewendet und kommen in der ärztlichen und heilpraktischen Praxis zum Einsatz, besonders bei längerfristigen Behandlungen. Die beigefügte Zahl bezeichnet die jeweilige Stufe innerhalb dieser Potenzreihe.
Was bedeutet die Zahl hinter der Potenz?
Die Zahl hinter der Potenz gibt an, wie viele Verdünnungs- und Verschüttelungsschritte bei der Herstellung durchgeführt wurden. Eine D6-Potenz wurde also sechs Mal im Verhältnis 1:10 potenziert, eine C30-Potenz dreißig Mal im Verhältnis 1:100.
Je größer die Zahl, desto weiter liegt der Stoff im Herstellungsprozess zurück und desto höher ist die resultierende Potenz. Die Zahlen sind damit eine Orientierung für den Herstellungsweg – nicht für die Stärke oder Menge eines Inhaltsstoffes.
Weiterführende Informationen
Weitere Grundlagen zur Homöopathie sowie praktische Hinweise zur Selbstbehandlung finden Sie auf folgenden Seiten:
• Welche Potenz?
Erklärt, wie sich eine geeignete Potenz für die Selbstbehandlung auswählen lässt und welche Rolle niedrige und mittlere Potenzen dabei spielen.
• Grundlagen der Homöopathie
Fasst zentrale Prinzipien wie das Ähnlichkeitsprinzip, die individuelle Mittelwahl und die Herstellung homöopathischer Arzneien zusammen.
• Homöopathische Arzneien A–Z
Eine Übersicht wichtiger homöopathischer Arzneien mit kurzen Profilen und Hinweisen zur Einordnung.
Foto: Friedrich Cubigsteltig / pixelio.de
