Stiche, Bisse oder der Kontakt mit einer Feuerqualle können unangenehm sein – für Allergiker auch gefährlich. Die hier beschriebenen Tipps sind unserer 72-seitigen Broschüre Homöopathieto go – Die Reiseapotheken des BPH entnommen. Verfasst wurde sie von Isabelle Guillou und kann hier für 5,50 Euro bestellt werden.
Die Sofortmaßnahmen werden kurz und knapp erklärt und die in Frage kommenden homöopathischen Arzneien beschrieben. Ausführliche Arzneimittelbilder finden Sie hier.
Bevor eine homöopathische Hilfe zur Anwendung kommt, müssen Verletzungen u. U. erstversorgt werden (Entfernen eines Stachels oder einer Zecke sowie Desinfektion).
Stachel entfernen
Nur Bienen hinterlassen nach dem Stich ihren Stachel in der Haut (Wespen ziehen ihn wieder heraus). Den Stachel dürfen Sie nicht mit den Fingerspitzen fassen und herausziehen, denn Sie könnten dadurch den Gift aus der Giftblase des Stachels in die Wunde hineindrücken.
Tipp: Imker empfehlen dagegen: Ziehen Sie den Stachel mit dem Fingernagel entlang der Haut heraus.
Zecke entfernen
Eine Zecke muss so schnell wie möglich entfernt werden. Sie darf nicht gequetscht werden, denn dabei können Krankheitserreger in den Körper gelangen. Besser geeignet als eine Zeckenpinzette ist eine Zeckenkarte in Scheckkartenformat. Eine kleine Einkerbung in der Karte wird zwischen Haut und Zecke geschoben; so wie die Zecke in den Schlitz gefangen ist, wird sie mit der Karte einfach von unten herausgezogen.
Wunddesinfektion
Nur bei offener Wunde darf die Wundheilung äußerlich oder innerlich versorgt werden! Wenn Sie die Wundheilung einer geschlossenen Wunde „erfolgreich“ beschleunigen, riskieren Sie, dass sich eingeschlossene Bakterien unter Luftabschluss erst recht vermehren und unter der Haut einen Abszess bilden.
Tipp: Für die Desinfektion der Wunde eignet sich – außer einem Wundspray oder Alkohol – auch eine verdünnte Calendula- oder Echinacea-Tinktur: Geben Sie einen Teelöffel der Tinktur in eine Tasse Wasser und tränken Sie mit dieser Lösung eine Mullkompresse, die Sie auf die Wunde auflegen.
Kontakt mit Quallen
Zur Erstversorgung bei Kontakt mit Quallen oder anderen Nesseltieren (Seeanemonen, Feuerkorallen) darf nicht sofort Süßwasser verwendet werden, denn es bringt durch Osmose die Giftkapseln zum Platzen. Betroffene Hautstellen mit trockenem Sand bedecken und sanft abstreichen, dann mit Meerwasser oder verdünnten Essig spülen, erst danach duschen.
Bewährte Arzneien bei Verletzungen durch Tiere
Apis und Ledum sind die am häufigsten angezeigten Arzneien bei Insektenstichen und Giftkontakt mit der Haut. Zur Differenzierung:
- Ist die Haut warm: Apis
- Ist die Haut kühl: Ledum – tritt Besserung durch Kühlung ein: Ledum.
Apis: Schwellung mit Quaddeln (die Farbe ist unwichtig), objektive Überwärmung der Haut und stechende, brennende Schmerzen sowie Juckreiz. Eine umschriebene, gut abgegrenzte Rötung ist auch für Apis typisch. Besserung durch Kälteanwendung. Verschlimmerung durch Berührung. Angezeigt bei Insektenstichen, v. a. Bienen- oder Wespenstich.
Cantharis: Extrem brennende Schmerzen mit Blasenbildung, wie bei einer Verbrennung. Verschlimmerung durch Berührung. Angezeigt bei Insektenstichen oder Quallenkontakt.
Gunpowder: Rötung oder roter Ring um die Einstichstelle. Angezeigt bei Zeckenbiss, Bienen- bzw. Wespenstich, wenn keine weiteren Symptome auf Apis oder Ledum hinweisen.
Ledum: (Tiefe) Bisswunde oder Stichwunde durch einen Stachel: Biene, Mücke, Floh, Seeigel. Juckreiz und/oder Kältegefühl in der Wunde, obwohl Entzündungszeichen sichtbar sind. Brennen nach Kratzen der juckenden Stellen. Unerlässlich: Besserung durch Kälte (Kühlpack, fließendes kaltes Wasser), trotz subjektiver Kälte. Angezeigt bei Insektenstichen, v. a. Bienen- oder Wespenstich.
Medusa: Hautausschlag mit Bläschen sowie Gefühllosigkeit und Brennen der Haut. Angezeigt nach Kontakt mit Quallen oder anderen Nesseltieren.
Staphisagria: Angezeigt bei Verletzung durch einen scharfen Gegenstand (Skalpell, scharfe Klinge). Das ist bei Insektenstichen nicht der Fall, dennoch erweist sich Staphisagria (auch) prophylaktisch wirksam bei Personen, insbesondere bei Kindern, die außergewöhnlich häufig von Mücken gestochen werden („Jede Mücke ist für mich!“) bzw. bei denen sich Mückenstiche (nach Kratzen) schnell infizieren.
Urtica urens: Quaddeln oder erhabene rote Flecken mit Brennen, Stechen und Juckreiz – man muss ständig reiben. Manchmal bessern sich die Symptome im Liegen. Angezeigt bei Insektenstichen, v. a. Bremsenstichen.