Mit dem Frühling tauchen auch viele altbekannte Probleme auf. Die vielen Pollen lösen Heuschnupfen oder Pollenallergien aus. Die Umstellung der inneren Uhr durch die längere Sonnenscheindauer führt zu Schlappheit, Müdigkeit und Wetterfühligkeit im Frühling. Und zunehmende körperliche Aktivitäten führen zu häufigeren Sport-Verletzungen und Muskelkater. Dazu gesellen sich über den langen Winter fast vergessene Ärgernisse wie Insektenstiche, sommerliche Bindehautentzündungen oder die Reisekrankheit in den Sommerferien. Die Homöopathie kann hier viele Beschwerden lindern.

Heuschnupfen und Pollenallergien

Allergien der Atemwege sind Überreaktionen auf einen eigentlich harmlosen Reiz. Das menschliche Immunsystem deutet Eiweißstoffe im Inneren der Pollen als feindlichen Eindringling und startet eine Gegenreaktion in Form einer Histaminausschüttung. Zwanzig Prozent der Deutschen haben solche allergischen Reaktionen (90% auf Roggen, Gräser, Erle, Haselnuss oder Birkenpollen) — Tendenz steigend. Fünfundzwanzig Prozent der Schulkinder haben Heuschnupfen.

Gerhard Bleul, Arzt für Allgemeinmedizin, Homöopathie, Chirotherapie

Hier geht es zur Liste mit typischen Frühlingsbeschwerden

Das Gesundheitssystem deckt nicht den Bedarf

Doch um die fachärztliche Versorgung der Allergiepatienten steht es schlecht. Der Ärzteverband deutscher Allergologen (AeDA) warnt, dass es für die Behandlung beim Allergologen kein Budget mehr gäbe und prognostizierte einen akuten Allergie-Notstand als unausweichlich. Die Allergiebehandlung sei dem Gesundheitssystem keinen Euro wert. Fachärzte mit einer zusätzlichen Weiterbildung in Allergologie könnten Allergien wirkungsvoll bekämpfen, sie bekämen dafür von der Kassenärztlichen Vereinigung allerdings kein Geld.

Pollen

Homöopathie hilft

Anders ist die Situation bei den Allgemein- oder Fachärzten mit einer Zusatzausbildung in Homöopathie. Zwei Drittel der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland tragen die Kosten für einen Leistungskatalog der ärztlichen Homöopathie im Rahmen von einer sogenannten selektivvertraglichen Versorgung, an der Ärzte mit entsprechender Qualifikation und Patienten freiwillig teilnehmen können. Die Krankenkassen fördern damit das zeitlich aufwendige Arztgespräch. Andere Leistungen, wie zum Beispiel homöopathische Arzneimittel, werden von vielen Krankenkassen als Satzungsleistung erstattet.

Für viele der jahreszeitlichen Beschwerden kennt die ärztliche Homöopathie wirksame Arzneien, die die Beschwerden sanft und nebenwirkungsfrei lindern können. Auch wenn viele Betroffene auf ihre guten Erfahrungen mit der homöopathischen Selbstmedikation vertrauen, empfiehlt es sich doch immer, einen homöopathischen Arzt aufzusuchen, der individuell passende Homöopathika identifizieren kann. Denn homöopathische Arzneimittel wirken nicht bei jedem gleich. Das richtige homöopathische Mittel für einen Patienten wird in der Anamnese, dem Erstgespräch gefunden. Der homöopathische Arzt nimmt sich beim Erstgespräch viel Zeit. Er hört zu, beobachtet, nimmt mit allen Sinnen wahr, schreibt auf, stellt Fragen, analysiert und untersucht auch nach den Regeln der konventionellen Medizin, versucht zu verstehen, kombiniert, wählt aus, vergleicht, entscheidet und begründet. Die Homöopathie ist eine Arzneitherapie, die den Menschen ganzheitlich in den Mittelpunkt einer intensiven Betrachtung stellt, für die die konventionelle Medizin oft keine Zeit mehr hat. Und zwei Drittel der Krankenkassen finanzieren homöopathische Therapien.

Belegte Wirksamkeit

Die Homöopathie helfe bei allergischem Schnupfen oft gut, sagt Michael Teut von der Charité Hochschulambulanz für Naturheilkunde in Berlin-Mitte.

Randomisierte Studien aus den 80er- und 90er-Jahren haben gezeigt, dass etwa homöopathische Pollenmischungen oder das Mittel Galphimia glauca besser wirkten als Placebo und ähnlich gut wie Antihistaminika. Nach meiner Erfahrung sind viele Patienten mit einer solchen Behandlung zufrieden.

Die Anamnese ist sehr umfassend, sie schließt Befindlichkeiten und Gemütsverfassungen ein, sodass mitunter auch andere Beschwerden kuriert werden. Viele Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine homöopathische Behandlung bei einem Kassenarzt mit Zusatzausbildung. Nebenwirkungen sind nicht zu befürchten. Auch das Magazin Stern zeigt, welche alternative Methoden bei Pollenallergie wirklich was bringen.

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Frühlingsthema: Sport

Wenn der Körper aus dem Winterschlaf geweckt und auf den Weg zur Urlaubsfigur gebracht wird, stellt sich oft der mit dem Sport direkt verbundene Muskelkater ein. Diese Muskelermüdung mit schmerzhaften Reaktionen der beanspruchten Muskelgruppen, die oft mit Sehnen- und Gelenkschmerzen einhergeht, kann gut homöopathisch behandelt werden. Das ist einer der Gründe, weshalb die Homöopathie von Berufssportlern und Sportmedizinern professionell genutzt wird, beispielsweise verabreichen laut Spiegel Online über 90 Prozent der Mannschaftsärzte im Profifußball ihren Sportlern homöopathische Arzneien. Hier geht es zu weiteren Informationen.

Sommerthema: Sonnenbrand und Sonnenstich

Der Sonnenbrand ist ein Hitzeschaden der Haut, es entstehen Rötung (Grad 1), Blasenbildung (Grad 2) und Abschälungen, was sehr schmerzhaft sein kann. Der Sonnenstich ist ein Hitzeschaden an Kopf und Kreislauf. Symptome sind starke Kopfschmerzen, Schwindel, Erbrechen, Schwäche, Zittern und Ohnmacht. Ein ernsthafter Verlauf, bei dem ärztliche Hilfe erforderlich ist, liegt vor, wenn beim Sonnenbrand größere Flächen betroffen sind oder die Haut eitert und wenn beim Sonnenstich eine Ohnmacht auftritt oder die Kopfschmerzen länger als eine Stunde anhalten. Eine Vielzahl von homöopathischen Mitteln können Linderung und Heilung verschaffen. Hier geht es zu weiteren Informationen.

Insektenstiche

Am Stich der Biene lässt sich das Ähnlichkeitsprinzip der Homöopathie gut erklären: Beim Stich schreit man auf, es schmerzt stechend, die nachfolgende Schwellung ist blass rosa, nur über einem Knochen hart, Berührung ist kaum zu ertragen und Kühlen hilft. Wenn ein Stich — egal von welchem Insekt — diese Charakteristika hat, hilft potenziertes Bienengift, Apis mellifica. Hier gehts zu weiteren Informationen.

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