Berlin, 21. Januar 2024. Karl Lauterbach wandelt mit seinen Plänen zum Verbot der Homöopathie als Leistung der gesetzlichen Krankenkassen auf den Spuren von von Ex-Gesundheitsminister Horst Seehofer. Diesem war die Homöopathie als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung schon vor 30 Jahren ein Dorn im Auge. Sie musste weg und da kamen klamme Kassen gerade Recht. Die Geschichte wiederholt sich – nun soll Homöopathie wieder nur noch privat erstattet werden. Ein Kommentar von Meinolf Stromberg, Vorsitzender des Bundesverbandes Patienten für Homöopathie (BPH).

Seehofer, ohne akademische Weihen und Lauterbach, mit akademischen Weihen versehen, wollen die GKV retten in dem sie die Homöopathie verbannen. Das hat schon damals nicht funktioniert und wird heute umso weniger helfen. Wer Leistungskürzungen im Promillebereich ankündigt, dem fehlt der Masterplan. Das unterscheidet Lauterbach von Seehofer und das ist bedauerlich.

Vor 30 Jahren haben wir den BPH gegründet, um die Menschen über die Möglichkeiten der Homöopathie zu informieren und dem System des wissenschaftlich basierten Leistungskataloges eine Alternative zur Seite zu stellen. Auf der Welt leben mehr Menschen mit einer natur-medizinischen Versorgung im Einklang mit ihrer Umwelt als Menschen in den sogenannten Industrienationen mit einer dem Anspruch nach wissenschaftlich basierten Versorgung.

Gerade die schon seit Jahrzehnten absehbaren demografischen Entwicklungen und die finanziellen Herausforderungen des wissenschaftlichen Fortschritts sind nicht durch Sparpakete mit Leistungskürzungen aufzufangen. Beitragssteigerungen, Krankenhaussterben, Ärztemangel, nicht nur auf dem Land aber dort besonders. Wichtige Medikamente, besonders die für Kinder, stehen nicht mehr zur Verfügung. Und Patientinnen und Patienten sollen nun entmündigt werden, in dem Homöopathie weggekürzt wird mit dem Argument, sie sei nocht sinnvoll.

So stehen die Menschen vor dem Dilemma, die konventionelle Medizin ist für sie nicht erreichbar,oder sie hilft nicht – und Alternativen stehen nicht zur Verfügung. Ich erlebe so viele Menschen, die sich mit der Homöopathie auskennen, das macht sie zufrieden, weil sie sich selbst zu helfen wissen. Mehr wollen wir nicht, wer sich selbst helfen kann, braucht die Solidargemeinschaft nicht und will ihr auch nicht zur Last fallen. Die Menschen wollen ihre eigenen Entscheidungen darüber treffen können, dafür braucht es uns und unsere Arbeit, die wir auch weiterhin mit großer Freude jeden Tag machen.

Wir sind enttäuscht, dass die Ampel hier wieder einmal nach dem Gutsherrenprinzip vorgeht.

Ein neuer Politikstil sollte einkehren, nichts davon spüren wir. Denn eine Einbeziehung der vielen Ärzte, Patienten und Wissenschaftler die über „Homöopathisches Wissen“ verfügen, gab es nicht. So wird vielleicht eine der letzten Chancen vertan, die Menschen aktiv in die Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung zu Kassenlasten einzubeziehen. Diese wenden sich ab, die Lobbyisten freuen sich. Die Demokratie verliert wieder Anhänger und die Populisten reiben sich die Hände

Wir wollen den Weg des Dialogs mit Politikern weitergehen, die offen für die Gedanken und Wünsche der Menschen sind und sich nicht vor uns verstecken. Es kommt die Zeit, denn das Ende der bisherigen Sparpolitik ist mit dem Beschluss von Karl Lauterbach eingeläutet. Schade, dass so viel Zeit nicht genutzt wurde, um neue Wege zu finden. Wir könnten schon viel weiter sein aber die Homöopathie hat schon viel schlechtere Zeiten überlebt.

Informationen zur Homöopathie

Der Bundesverband Patienten für Homöopathie (BPH) empfiehlt bei der Selbstbehandlung für alle homöopathischen Medikamente die Potenz C12. 2-3 Globuli sind eine Gabe. Bei Bedarf kann man die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholen. Die Wirkung jeder Gabe muss abgewartet werden. Die Globuli im Mund zergehen lassen. 15 Minuten vor und 15 Minuten nach der Gabe möglichst nichts essen und trinken. Homöopathische Arzneimittel gibt es nur in Apotheken.

Der BPH gestaltet den Patienten-Tag auf dem Deutschen Ärztekongress für Homöopathie vom 9. bis 11. Mai 2024 in Lindau.