Berlin, 10. Juni 2024. Dr. med. Ulf Riker, Internist – Naturheilverfahren und Homöopathie, schreibt Fallbeispiele aus seiner Praxis für den Bundesverband Patienten für Homöopathie (BPH). So wird die homöopathische Praxis sichtbar und Patientinnen und Patienten können sich ein Bild von der Behandlung machen. Im Homöopathie Fall 5 von Dr. Riker geht es um akute Hepatitis bei Pfeifferschem Drüsenfieber.

Ein knapp 70-jähriger Patient entwickelt einen hochfieberhaften Infekt mit Temperatur bis 39,8 Grad, verbunden mit massiven Glieder- und Rückenschmerzen, er fühle sich „komplett zerschlagen“. Er hat auch einen harten, trockenen Husten, wobei er sich immer wieder den Brustkorb hält. Morgens ist die Stimme heiser. Er hat großen Durst auf große Mengen kalten Saft.

Nach einer Gabe Eupatorium perfoliatum C 200 geht die Körpertemperatur auf etwas über 38 Grad zurück, Rücken- und Gliederschmerzen sind über Nacht fast verschwunden, der Husten aber ist noch unverändert. Offensichtlich hat Eupatorium symptomatisch gewirkt, ähnlich wie z.B. Aspirin, aber die Ähnlichkeitsentsprechung des Arzneimittelbildes zum Symptombild des Patienten war wohl nicht ausreichend groß.

Bisher hat sich bei dem Patienten immer wieder Phosphorus bewährt („Konstitutionsmittel“?), er nimmt es deshalb jetzt über mehrere Tage 2 x / Tag in Topfenform (LM-Potenz), die Arznei bewirkt aber keinerlei Besserung (und löst auch keinen Placebo-Effekt aus!), dafür steigt das Fieber wieder an, er fühlt sich jetzt „richtig krank“, schwach und müde.

Sobald er morgens aufsteht steigt die Temperatur rasch auf über 39 Grad an, er hustet vermehrt, sobald er redet, hat rechtsseitige Halsschmerzen (die Rachenmandeln wurden ihm schon in der Jugend entfernt), und bei der geringsten körperlichen Anstrengung bricht ihm am ganzen Körper der Schweiß aus. Er klagt über latente Übelkeit und komplette Appetitlosigkeit, er hat auch keinen Durst. Beim Abhören der Lunge kein pathologischer Befund, auch ein  Urin-Streifentest ist unauffällig. Weil das Fieber wieder angestiegen ist, erfolgt jetzt eine Blutuntersuchung, das Ergebnis: Die Leberwerte sind massiv erhöht – GPT 330, Gamma-GT 650, Alkalische Phosphatase 370, die weißen Blutkörperchen sind auf 15 000 erhöht und die Antikörper gegen Epstein-Barr Virus, den Auslöser des sog. Pfeifferschen Drüsenfiebers, sind hochpositiv!

Klarheit über die Diagnose

Nun ist die Diagnose klar, aber diese Erkrankung ist bei jungen sehr viel häufiger als bei älteren oder alten Menschen. Leider gibt es im Bereich der konventionellen Medizin keine spezifische Therapie: empfohlen werden Meiden körperlicher Anstrengung sowie symptomatische Therapie, z.B. medikamentöse Fiebersenkung. Der Patient erhält nun eine Einmalgabe von China C 1000 und erholt sich daraufhin innerhalb von 2 Tagen sehr rasch (normalerweise kann die Erkrankung zwischen einer und mehreren Wochen dauern!), die Temperaturanstiege bei körperlicher Anstrengung hören auf, seine Temperatur liegt unter 38 Grad, das Schwitzen lässt rasch nach, auffallend rasch entwickelt er auch wieder Appetit. Eine Laborkontrolle nach 1 Woche zeigt den Rückgang der Leberwerte auf weniger als die Hälfte. Die Arzneigabe wird noch einmal in derselben Potenz wiederholt, nach einer weiteren Woche haben sich die Laborwerte komplett normalisiert und er sagt, er sei „wieder der Alte“! Wegen einer allgemeinen körperlichen Restschwäche und vermehrtem Herzklopfen erhält er noch eine Gabe Iberis amara C 30, und damit sind auch diese letzten Symptome verschwunden.

Warum die Arznei ‚China‘ den Unterschied machte

China fand sich in den Rubriken „Leber, Entzündung“, „Schweiß, bei geringer körperlicher Anstrengung“, „Fieber, durch körperliche Anstrengung“, „Husten, beim Sprechen“. China ist auch eine der großen Arzneien, um die Rekonvaleszenz nach schwereren Erkrankungen zu beschleunigen, nicht zuletzt deshalb hat er sich trotz seines fortgeschrittenen Alters auffallend rasch erholt, was bei konventionellem „Zuwarten“ und gelegentlicher Gaben von Aspirin so nicht zu erwarten gewesen wäre.

Informationen zur Homöopathie

In der Rubrik „Behandlung“ der BPH-Webseite finden Sie viele weitere Informationen über die Selbstmedikation und die Beschreibungen von Arzneimitteln und Erkrankungen. Hier wird auch beschrieben, wie eine professionelle homöopathische Behandlung funktioniert.

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