HNO-Heilkunde: Infektionen der oberen Atemwege gehören zu den häufigsten Beschwerden, mit denen Patienten die Arztpraxis aufsuchen. Von Rachen- und Mandelentzündungen über Nasennebenhöhlenentzündungen bis hin zu Mittelohrentzündungen und erhöhter Erkältungsneigung bei Kindern: Homöopathische HNO-Ärzte wissen aus Erfahrung, dass diese Erkrankungen sehr gut mithilfe der Homöopathie behandelt werden können. Darüber hinaus ist ihre Wirksamkeit wissenschaftlich belegt.

Eine große internationale Studie [1], die bereits 2007 veröffentlicht wurde, zeigt: Die homöopathische Behandlung akuter Beschwerden der oberen Atemwege und Ohren bringt ebenso gute Ergebnisse wie die Behandlung mittels konventioneller Medizin. In den ersten sieben Tagen besserten sich die Beschwerden der homöopathisch behandelten Patienten sogar signifikant stärker als in der konventionellen Kontrollgruppe. Darüber hinaus hatten Patienten der konventionell behandelten Gruppe signifikant häufiger Belastungen durch Nebenwirkungen konventioneller Medikamente. Bei rund acht Prozent traten solche Nebenwirkungen auf.

HNO-Studie mit über 1500 Patienten

Insgesamt untersuchte die Studie 1577 Patienten in insgesamt 57 medizinischen Erstversorgungseinrichtungen in acht Ländern. (Österreich, Deutschland, Niederlande, Russland, Spanien, Ukraine, Großbritannien und USA). Die Patienten wurden entweder homöopathisch behandelt oder konventionell (schulmedizinisch).

Neben akuten Erkrankungen kann die Homöopathie auch chronisch erkrankte Patienten heilen. „Das ist sogar die wichtigere Behandlung“, berichtet der homöopathische HNO-Arzt Dr. Joachim Mayer-Brix. „Hier kann die Homöopathie sich als sehr segensreich erweisen und die konventionelle Medizin am besten ergänzen“, so Mayer-Brix.

Doch von Alleingängen der Patienten rät Mayer-Brix explizit ab: „In Akutfällen können sich Patienten mit Erfahrung oft schon gut helfen. Wenn jedoch die Beschwerden immer wiederkehren, dann ist eine richtige Fallaufnahme durch einen erfahrenen Arzt erforderlich. Eine Selbstbehandlung bei chronischen Krankheiten ist nicht möglich.“ (Das komplette Experten-Interview mit Dr. Joachim Mayer-Brix lesen Sie hier.)

Bei welchen HNO-Beschwerden wirkt Homöopathie gut? – Wo liegen die Grenzen?

Besonders gut homöopathisch behandelbar sind laut Mayer-Brix akute eitrige oder virale Mittelohrentzündungen, Erkältungsneigung bei Kindern mit vergrößerten Polypen (Adenoiden), Paukenergüssen und ggfs. vergrößerten Mandeln, Nasennebenhöhlenentzündungen, Pfeiffersches Drüsenfieber, Kehlkopfentzündungen und Heiserkeit sowie allgemeine Erkältungsneigung. Gute Ergebnisse werden auch bei der homöopathischen Behandlung von Gehörgangsentzündungen, Heuschnupfen und Allergien erreicht.

Deutlich schwieriger und nur von einem sehr erfahrenen Homöopathen behandelbar sind dagegen Nasenpolypen beim Erwachsenen oder längerfristig bestehende Ohrgeräusche. Nicht homöopathisch behandelbar ist eine Innenohrschwerhörigkeit. Für alle Indikationen gilt jedoch: Im Kontext der homöopathischen Behandlung müssen die Beschwerden auch mittels konventioneller Diagnostik abgeklärt werden. Homöopathische Ärzte beherrschen sowohl die konventionelle Medizin als auch die ärztliche Homöopathie und können somit sehr gut entscheiden, wann eine homöopathische Behandlung alternativ oder ergänzend zur konventionellen Medizin angezeigt ist.

Studie zur Homöopathie in der HNO-Heilkunde:

[1] Haidvogel M. et al. Homeopathic and conventional treatment for acute respiratory and ear complaints: a comparativestudy on outcome in the primery care setting. BMC Complenent and Altern Med 2007; 7:7

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