Berlin, 23. Februar 2023. Fasten ist in allen Kulturen und Religionen der Welt bekannt und kommt zur Gesunderhaltung, zur „geistigen und körperlichen Reinigung“ und nicht zuletzt als Ritual zur inneren Einkehr zur Anwendung. Wir können darauf vertrauen, dass ein natürliches inneres Programm das Umschalten von Nahrungsaufnahme zum Fasten gefahrlos möglich macht. In unserem Kulturkreis schließt sich die Fastenzeit nahtlos an die „närrischen Tage“ an und soll uns auf Ostern vorbereiten. Aber nicht nur Fasching gilt als närrisch: auch unser manchmal unkontrollierter Hyperkonsum zeigt Zeichen des „verrückten“. Verrutscht ist oft der Maßstab für das, was wir auf unsere Teller und in unseren Magen laden. Dabei verwechseln wir nicht selten Lebens- und Genussmittel miteinander oder gehen davon aus, dass die Fülle in den Lebensmittelregalen entweder alternativlos sei oder uns ganz einfach zusteht.

Fastenzeit: Oft reicht eine Woche für körperliche und spirutuelle Erfahrungen

Aber so, wie wir in einem rhythmischen Wechsel von Tag und Nacht, Arbeit und Erholung, Wachsein und Schlafen leben, so ist auch ein Wechsel von Essen und Nichtessen ganz normal: tags essen wir, nachts essen wir (normalerweise!) nichts. Ohne Schaden zu nehmen können wir die Nacht zum Tag machen und tagelang ohne Nahrungsaufnahme auskommen. Die Fastenzeit könnte eine solche Zeit sein und oft reicht schon eine Fastenwoche, um ganz neue – körperliche oder spirituelle – Erfahrungen zu machen. Wichtig dabei ist zu wissen, „wie´s geht“. Es gibt in Buchform zahlreiche Ratgeber zum Thema „Fasten“, die Sie durch Ihre persönliche Fastenzeit mit wichtigen Tipps begleiten.

Fastenzeit: Es geht um ein „Reset“ zahlreicher Stoffwechselwege und Körperfunktionen

Wer schon eigene Erfahrungen gemacht hat weiß: es gibt Krisentage beim Fasten und es gibt vermeidbare Fehler. Aber es gibt meistens am Ende das positive Resumee, sich „wie neugeboren“, „wacher“, „aktiver“ oder einfach nur „gesünder“ zu fühlen. Objektiv betrachtet hat Fasten auch eine tiefgreifende Heilwirkung auf zahlreiche Körperfunktionen. Dabei geht es nur am Rande um Gewichtsreduktion, sondern viel mehr um ein „Reset“ zahlreicher Stoffwechselwege und Körperfunktionen. Und diese Veränderungen sind spürbar: die Verdauung funktioniert besser, der Schweiß riecht „gesünder“, der Schlaf ist erfrischender, Kopf- und Gliederschmerzen können verschwinden, Wahrnehmung unserer Umgebung und Selbstwahrnehmung sind geschärft.

Fastenzeit: Hahnemann hat im Organon die spätere naturheilkundliche Ordnungstherapie beschrieben

Fasten dient in mehrfacher Hinsicht der Gesunderhaltung. Hahnemann, der Begründer der Homöopathie, hat schon zu seiner Zeit im § 150 des „Organon“ darauf hingewiesen, dass manche „Unpässlichkeiten“ gar keiner „ernstlichen, arzneilichen Hülfe bedürfen“, sondern dass „eine kleine Abänderung in der Diät und Lebensordnung gewöhnlich hinreiche“, wieder gesund zu werden. Damit nahm Hahnemann bereits vorweg, was die spätere Naturheilkunde mit dem Begriff „Ordnungstherapie“ beschreibt. Zum beispiel auf gesunde Ernährung achten, ausreichend Bewegung, regelmäßige Schlaf- und Ruhezeiten. Oder im Falle einer beginnenden Krankheit die Appetitlosigkeit als Signal zu erkennen, dass der Organismus keine Nahrungszufuhr haben möchte. Also selbst und „instinktiv“ auf sein inneres „Fastenprogramm“ umschaltet.

Nicht jede Unpässlichkeit braucht Homöopathie

Nicht jedes Symptom, nicht jede kleinere oder größere „Unpässlichkeit“ braucht sofort Globuli. Eine Ruhepause, ein heißes Bad mit anschließendem Nachschwitzen, ein Fastentag, eine Diät-Korrektur reichen in vielen Fällen aus, den Organismus wieder ins Gelichgewicht seiner Funktionen zu bringen. Das wusste bereits Hahnemann, und das sollten wir uns jederzeit bewusst machen: nicht nur wegen der mutmaßlichen „Gewöhnung“ an ein „Immer-sofort-Globuli“, sondern weil es in vielen Fällen auch gar nicht möglich ist, bei zu wenig oder allzu unspezifischen Symptomen überhaupt und ausreichend sicher auf eine genau passende homöopathische Arznei zu schließen.

Deshalb: trauen Sie sich, Ihre eigene Fastenerfahrung zu machen! Bitten Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt oder Heilpraktiker um sachkundige Begleitung. Ausnahmsweise wird sie oder er Ihnen raten, nicht zu fasten, wenn dies im Falle einer speziellen gesundheitlichen Situation oder Krankheit problematisch sein könnte. In diesem Fall ist eine gute medizinische Begründung genauso viel wert wie eine komplette Fastenwoche.

Weitere Informationen zur Homöopathie

In der Rubrik „Behandlung“ der BPH-Webseite finden Sie viele weitere Informationen über die Selbstmedikation und die Beschreibungen von Arzneimitteln und Erkrankungen. Hier wird auch beschrieben, wie eine professionelle homöopathische Behandlung funktioniert.

  • Informationen zur Selbstbehandlung mit Homöopathie, Arzneimittelbildern und Erkrankungen erhalten Sie hier.
  • BPH-Broschüre Homöopathie to go können Sie durchblättern und online für 5,50 Euro bestellen.
  • Aktuelle Informationen zur Homöopathie Forschung.
  • Informationen zu homöopathischen Arzneimitteln beim BfARM
  • Gesetzliche Krankenkassen und private Zusatzversicherungen, Informationen gibt es hier.

Ein Beitrag von Dr. med. Ulf Riker, Internist – Homöopathie – Naturheilverfahren