Berlin, 23. Februar 2023. Calcium carbonicum, der Austernschalenkalk wird in Teil 14 der Serie über homöopathische Arzneimittel des Bundesverbandes Patienten für Homöopathie (BPH) vorgestellt. Jeden Mittwoch gibt es ein weiteres Arzneimittelbild von A bis Z. So stellen wir insgesamt 57 in der Homöopathie gebräuliche und für die Selbstmedikation wichtige Arzneien vor. Und Sie können sich Ihre Haus-Apotheke selber zusammenstellen. Wie Sie sich mit Hilfe der Homöopathie selber behandeln können, beschreiben wir ausführlich auf der BPH Webseite. Hier erhalten Sie alle Informationen zu homöopathischen Arzneimittelbildern und Erkrankungen.
Die Arznei Calcium carbonicum wird aus den inneren, schneeweißen Teilen der zerbrochenen Austernschale hergestellt. Jedoch im Gegensatz zu Hahnemanns ursprünglicher Annahme handelt es sich nicht um reinen Kalk, sondern um ein Gemisch, dem unter anderem auch zum Beispiel Mangan angehört.
Einsatzbereiche von Calcium carbonicum
Calcium carbonicum ist eines der großen und wichtigen Mittel der Homöopathie (Polychreste = griechisch: „Vielkönner“) und wird zumeist nach ausführlicher homöopathischer Anamnese unter Berücksichtigung auch konstitutioneller Aspekte verordnet. Trotzdem kann die Arznei bei bestimmten Beschwerden auch von Laien eingesetzt werden, wobei aber auch in diesen Fällen immer konstitutionelle Merkmale des Patienten Berücksichtigung finden werden. Dies gilt zum Beispiel bei Infektionen und allgemeiner Erkältungsanfälligkeit sowie bei Rückenschmerzen bei anlagebedingten Veränderungen der Wirbelsäule.
Leitsymptome von Calcium carbonicum, Austernschalenkalk
- Allgemeine Mattigkeit, rasche Ermüdbarkeit, Mangel an Spannkraft
- Chronische Schleimhautkatarrhe, die oft mit Polypenbildung und vergrößerten Rachenmandeln
- Kälteempfindlichkeit
- Schwitzen am Kopf, an Händen und Füßen, im Bereich der Brust
- Schweiß riecht säuerlich
- Entwicklung des Skelettsystems gestört (zum Beispiel Wirbelsäulenverkrümmung)
- Alle Entwicklungsschritte eher langsam bzw. spät (Zahnung, Laufenlernen)
- Grundängstlichkeit, vorsichtig
Modalitäten
Schlimmer
- Kälte
- nasskalte Witterung
- Wetterwechsel
- Körperliche und geistige Anstrengung
- Milchgenuss
Besser
- keine ausgeprägten Modalitäten (doch: leichte Bewegung ohne Anstrengung, trockenes Wetter, gutes Frühstück)
Wirkdauer
- Lang
Wie sollten homöopathische Arzneien (Globuli) eingenommen werden?
Der Bundesverband Patienten für Homöopathie (BPH) empfiehlt bei der Selbstbehandlung für alle homöopathischen Medikamente die Potenz C12. 2-3 Globuli sind eine Gabe. Bei Bedarf kann man die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholen. Die Wirkung jeder Gabe muss abgewartet werden. Die Globuli im Mund zergehen lassen. 15 Minuten vor und 15 Minuten nach der Gabe möglichst nichts essen und trinken. Homöopathische Arzneimittel gibt es nur in Apotheken.
Weitere Informationen zur Homöopathie
In der Rubrik „Behandlung“ der BPH-Webseite finden Sie viele weitere Informationen über die Selbstmedikation und die Beschreibungen von Arzneimitteln und Erkrankungen. Hier wird auch beschrieben, wie eine professionelle homöopathische Behandlung funktioniert.
- Informationen zur Selbstbehandlung mit Homöopathie, Arzneimittelbildern und Erkrankungen erhalten Sie hier.
- BPH-Broschüre Homöopathie to go können Sie durchblättern und online für 5,50 Euro bestellen.
- Aktuelle Informationen zur Homöopathie Forschung.
- Informationen zu homöopathischen Arzneimitteln beim BfARM
- Gesetzliche Krankenkassen und private Zusatzversicherungen, Informationen gibt es hier.
- Tipp für Therapeuten: DZVhÄ-ONLINE-Kongress, 18.-20. Mai 23: Homöopathie am Beginn und Ende des Lebens.