Die Potenzierung – Dynamisierung durch Verschütteln und Verreiben

Im Laufe seiner Arbeit stellte Hahnemann empirisch fest, dass durch die Verdünnung des Wirkstoffs eine höhere und langfristigere Wirksamkeit der eingesetzten Lösungen erzielt wird. Er spricht von einer Dynamisierung der Lösung durch Verdünnung und Verschüttelung (Dilution), bzw. von einer Potenzierung. Mit Potenzierung ist die gesteigerte Wirksamkeit der angefertigten Lösung gemeint.

Im Laufe seiner Arbeit steigerte er schrittweise den Grad der Potenzierung und erzielte mit diesen bessere Behandlungserfolge. Setzte er 1806 noch Potenzen von C15 ein, empfahl er 1829 die C30 Potenz als Standardgabe. Bei den höheren Q-Potenzierungen werden Globuli mit Wirkstoff in einem Mörser verrieben (Trituration) und anschließend weiter verdünnt.

Herstellung der Potenzen

Ausgehend von der in der Urtinktur eingesetzten Menge des Wirkstoffs in Gran (1000 Gran = 60g) werden Lösungen unterschiedlicher Potenzen durch tropfenweise Verdünnung angefertigt.

Zur Selbstbehandlung werden Potenzierungen bis C12 empfohlen. Höhere Potenzierungen bis C200 wirken stärker, über einen längeren Zeitraum und sind auch im psychischen Bereich wirksam. Sie sind nicht zur Selbstmedikation geeignet.

C-Potenzen:

C1 Potenz:

1 Tropfen wird mit 100 Tropfen Lösungsmittel verdünnt und zehnmal verschüttelt. 1:100 C-Potenz (centum)

C2 Potenz:

1 Tropfen der C1 Lösung wird mit weiteren 100 Tropfen verdünnt und zehnmal verschüttelt. 1:10.000

Die D Potenzierungen

sind in Deutschland gebräuchlich und werden zunächst im Verhältnis 1:10 verdünnt

D1

1:10

Q-Potenz:

1 Gran auf 100 Gran Milchzucker wird 1 Stunde im Mörser zerrieben. Dreimal wird davon 1 Gran entnommen und mit 100 Gran Milchzucker verrieben. 1:50.000 Q-Potenz (quinquagintamilia)

Foto: Friedrich Cubigsteltig / pixelio.de