Mitte Oktober reiste für drei Wochen ein vierköpfiges internationales Ärzteteam in das westafrikanische Land. Die Mission in einem Krankenhaus in Ganta, einer Stadt mit rund 40.000 Einwohnern an der Grenze zu Guinea, endete planmäßig am 7. November. Organisiert wurde der Einsatz vom homöopathischen Weltärzteverband, der Liga Medicorum Homoeopathica Internationalis (LMHI), mit Unterstützung durch den Deutschen Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ). Ziel war, die dortigen Ärzte in der medizinischen Versorgung der Bevölkerung zu unterstützen und, wenn möglich, auch im Kampf gegen die Ebola-Epidemie zu helfen. Die Kosten des dreiwöchigen Aufenthalts wurden zum größten Teil durch Spenden der homöopathischen Ärzteschaft finanziert.

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Homöopathie begleitend zur WHO Standardtherapie

„Wir wissen, dass wir hauptsächlich als gut ausgebildete Ärzte nach Liberia eingeladen wurden und dass erst in zweiter Linie unsere Erfahrung in Homöopathie gefragt war“, unterstreicht Cornelia Bajic, erste Vorsitzende des DZVhÄ. Die Ärzte aus Indien, USA, Schweiz und Deutschland konnten ihr Fachwissen auf verschiedenen Stationen des Krankenhauses anwenden, Patienten helfen und die liberianischen Kollegen unterstützen. Die homöopathische Behandlung von Ebola-Patienten sollte begleitend zu der von der WHO vorgeschriebenen Standardtherapie durchgeführt und dokumentiert werden. „Unsere Erfahrung aus der Behandlung anderer Epidemien in der Geschichte der Medizin lässt den Schluss zu, dass eine homöopathische Behandlung die Sterblichkeitsrate der Ebola-Patienten signifikant verringern könnte“, urteilt Bajic. Dokumentiert ist der erfolgreiche Einsatz von Homöopathika zum Beispiel bei Cholera, Diphterie oder auch Gelbfieber.

In Ganta wurden von dem LMHI-Ärzteteam Patienten mit „zum Teil schwersten Erkrankungen, vor allem aus dem entzündlichen Formenkreis, Kinder mit Typhus, Meningitis, Pneumonien und unklaren Fiebern behandelt – jeweils unter Aufsicht des dortigen leitenden Arztes“, berichtet Dr. Ortrud Lindemann, die auch geburtshilflich in Ganta tätig war. Die Fachärztin erzählt nach ihrer Rückkehr: „Als wir 10 Tage in dem Krankenhaus waren, hatten sich die Erfolge herumgesprochen und die Patienten standen Schlange, um von uns behandelt zu werden.“ Den homöopathischen Ärzten wurde in einem Bericht des Ganta Hospitals für ihren Einsatz gedankt, er sei hilfreich für die Patienten und segensreich für die Mitarbeiter des Krankenhauses gewesen, hieß es.

Politischer Erwägungen wichtiger als ärztliche Behandlung?

Diesem ersten LMHI-Ärzteteam wurde verboten, Patienten in der „Ebola Treatment Unit“ zu behandeln. Die Entscheidung wurde begründet mit einer Anweisungen der WHO. Auch ein Team von kubanischen Ärzten wartete vergeblich auf seinen Einsatz. „Es geht hier um eine bedrohliche Epidemie und eine große Zahl schwerkranker Patienten. Und trotz eines eklatanten Mangels an Ärzten in Westafrika sind politische Erwägungen offenbar wichtiger als die Behandlung dieser Patienten“, kritisiert DZVhÄ-Vorsitzende Bajic. Nun soll ein zweites Team nach Ganta reisen, um die dortigen Ärztinnen und Ärzte zu unterstützen.

Anmerkung der Redaktion: Wenige Stunden nach der Veröffentlichung dieses Beitrags ist auf „Spiegel Online“ ein Artikel zum Thema erschienen. Curt Kösters, ehemaliger Vorsitzender des DZVhÄ, erwirkte inzwischen eine Gegendarstellung mit einer Korrektur seiner Zitate

Wenn Sie die LMHI-Ärzte unterstützen möchten, spenden Sie bitte auf das Konto des Vereins „Freunde Liberias e.V.”

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